AnneMax

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hat ein Kommentar zu Hi hinzugefügt.  

Hey,

ich kann deine Gedanken und wie du dich fühlst nachvollziehen. Ich habe bereits seit dem frühen Grundschulalter das bedürfnis einfach nur für immer zu schlafen. Und ich habe auch nie verstanden wie es scheinbar eine Pflicht, und nicht die Freiheit, sein muss zu leben. Manchmal bin ich einfach nur müde am Leben zu sein und selbst das Atem scheint anstrengend.

Aber ich denk mir dann immer, für immer schlafen kann ich auch später. Ich ruh mich für den Moment aus und stell mir vor, ich wäre bereits tot. Ich wäe nur ein Geist. Ich schau mir an, was so passiert, was die anderen so machen. Und wenn du nur ein Geist bist, kann dir auch egal sein, was andere von dir denken. Du musst nicht lächeln. Du kannst viel schlafen. Das ist ok. Wenn Leute fragen, was mit dir los ist, sag du bist depressiv oder dass du deine Seele ausruhst. Manche mögen es nicht verstehen, aber das ist egal. Weil du ein Geist bist. Weil du auch tot hättest sein können. 

Vielleicht wird irgendwann eine Zeit kommen, die rosiger aussehen wird, vielleicht aber auch nicht. Aber bis dahin kannst du dir anschauen, was so passiert. Sterben kannst du auch noch später. Dann wenn du merkst, dass gar nichts mehr geht. Und nicht mal die Neugierde, über das Leben deiner Liebsten, obsiegt. Wenn du jetzt stirbst, verpasst du vielleicht die Geburt deiner Nichte oder Neffen. Verpasst den kurzen Moment des Friedens, wenn du in das kleine zerknautsche Gesicht in deinem Arm siehst. Oder verpasst die Hochzeit deiner Großmutter, die nach unendlichen Jahren der Einsamkeit aus dem Nichts wieder Heiratet und spürst, wie die Liebe kein Alter kennt. Du weißt es nicht. Aber sterben kannst du auch später! Bleib hoffnungsvoll!

Hey,

Mir ging/geht es ganz ähnlich, ich habe bereits mein Lebenlang Depressionen, Angsstörungen und habe starke Vertrauensprobleme. Ich habe immer wieder den Kontakt zu Freunden abgebrochen, weil ich zeitweise Menschen einfach nicht ertragen habe. Darauf folgte immer EInsamkeit und stärkere Depressionen. Irgendwann habe ich festgestellt, wenn man keine Freunde hat, gibt es niemanden, vor dem man sich rechtfertigen muss oder lächerlich wirken kann. Das hat mir völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Ich habe aufgehört "normal" zu sein und war einfach so seltsam wie ich nunmal bin, kein Blatt vor dem Mund und kein Gespür für soziale Normen. Dazu gehören leider auch gelegentliche Wutausbrüche und, dass ich in der Öffentlichkeit anfange zu heulen. Aber was solls, für wen verstellen wir uns denn? Ich gehe lieber lächerlich durch Leben als gar nicht. Sobald ich angefangen habe mich nicht mehr zu verstellen, habe ich es geschafft mein Leben, Leben sein zu lassen und habe Freunde gefunden, die meine weirdness geschätz haben und die ich über alles liebe.

Also mein Rat: Lass dich durchs Leben treiben und nimm die Sachen ernst, an die du dich noch im hohen Alter erinnern würdest. Der Rest sind Banalitäten.

Liebe Grüße

Hallo ihr Lieben, 

der Suizid oder der Versuch eines Geliebten ist niemals irgendjemandes Schuld. Nicht einmal die des/der Ausführenden. Psychische Erkrankungen sind nicht rational. Und auch wenn du liebe Miine ihn verlassen haben magst, heißt dass nicht, etwas anderes hätte nicht genauso der Auslöser sein können. Alles was ihr tun könnt ist, für die Betroffenen da zu sein oder Hilfe anzubieten. 

Traurige oder von Schuld geplagte Familienmitglieder verschlimmern nur die Depression. Gibt euch keine Schuld und bleibt hoffnungsvoll!