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Veränderungen

Irgendwie stört es mich, dass die Tage wieder länger werden. Mittlerweile ist es fast hell wenn ich mich morgens zu Fuß auf den weg zur Arbeit mache.

Ich fühle mich im dunklen sicherer und irgendwie vollständiger.

In der Helligkeit komme ich mir vor wie auf einem Präsentierteller.

Ich wünschte mir an den Polen zu wohnen und die vertraute Dunkelheit den ganzen Tag bei mir zu haben.

In den letzten Wochen trank ich viel Alkohol. Dadurch kam meine selbstzerstörrerrische Seite zum Vorschein. Ich liebte es alleine zu sein und genoss jede Minute in der ich niemanden um mich hatte. 

Gelegentlich schneide ich mir in die Finger. Warum genau weiß ich nicht, aber es tut mir gut.

Das ganze erinnert mich an das Ritzen in meiner Jugend. Der Unterschied dieses mal ist wohl nur, dass ich es jetzt bewusster mache. 

Mir ist es egal ob es jemand sieht oder nicht oder was jemand über mich denkt.

Ich möchte keine Ratschläge oder vermeintliche Hilfe von anderen Menschen, ausser vielleicht von meinem Therapeuten.

 

Meine Beziehung zu halten, stellt sich momentan als sehr schwierig heraus. Ich habe derzeit keinerlei Gefühle oder verlangen nach Nähe, das ist für meine Freundin sehr schwer. Sie gibt sich so viel Mühe das ganze zu verstehen und für mich da zu sein und gleichzeitig mir meinen Freiraum zu lassen. 

Nun ist sie auf der suche nach einer Art Selbsthilfegruppe um etwas druck und Last loszuwerden.  

 

Am Montag war ich beim Psychiater. Es war der Termin der vor einem Monat hätte sein sollen.

Klar die Nervosität vorher war umsonst, aber für mich war es trotzdem sehr schwer. 

Entgegen meiner eigenen Erwartung konnte ich doch ehrlicher sein als erwartet und das Gespräch ging eine gute Stunde ohne Zeitdruck.

Sie hat mir zugehört und immer wieder fragen gestellt und sich dazu Notizen gemacht.

Danach habe ich mich einfach irgendwie leer gefühlt. Kein Stein der von meinem Herzen viel, keine Angst vor weiteren Sitzungen, einfach gar nichts...

 

Im Endeffekt soll ich nun begleitende Psychotherapie machen, einmal die Woche. Den ersten Termin habe ich auch schon am Freitag. Mal sehen ob ich mit dem Therapeuten klar komme.

Zudem wurde meine Mitrazapin Dosis auf 30mg täglich erhöht. Das soll zufolge haben, dass es trotzdem noch schlaffördernd sein soll, aber auch Antidepressiv. 

Damit beginne ich dann am Wochenende.

 

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