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Tagebuch #5

Liebes Tagebuch,
Meine Mum ist heute wieder zurück gekommen und es wurde alles wieder schlechter, mein Tagesablauf war wieder genau so wie vor den Ferien obwohl ich alles ändern wollte.
Ich glaub’ nicht mehr dass 2016 besser wird, wahrscheinlich geht es weiterhin konstant bergab.
Ich überleg’s mir bis zum Wochenende und schau mal wie es läuft aber wenn’s so weiter geht existiert dieser Blog nicht mehr lange. Eigentlich ist das ganz okay so, immerhin sind jetzt schon mehr als drei Monate vergangen, das hätte ich nicht gedacht.
Die letztes Tage liefen wirklich gut, ich bin stolz auf mich!
Aber es war vorhersehbar dass mich meine Familie und die Schule wieder aus der Bahn wirft... 
Mein größter Vorsatz war mich nicht mehr aufzugeben. 
Ich hab's sechs Tage lang geschafft, trotz eines Bulimieanfalls... 
Und jetzt mache ich nichts anderes.
Jetzt ist mir wieder alles egal und die Apathie frisst mich wieder mal auf und das einzige was ich wirklich aktiv mache, ist mich von mir selbst zu verabschieden und mich aufzugeben.
Ich weiß selbst wie egoistisch das ist. Ich weiß wie sehr ich den Menschen um mich herum weh tun werde. 
Aber ich kann nicht mehr. 
Vielleicht ist es auch besser so, als den anderen noch mehr zur Last zu fallen. 
Wie auch immer, ich bereue nichts. Ich habe ganze 16 (!!!) Jahre auf dieser Welt überstanden, und das ist für meine Person mehr als genug. Ich konnte zwar nie Fallschirm springen aber ich bin zufrieden mit meinem Leben, auch wenn es so nicht kommen musste. Eigentlich bin ich nicht zufrieden mit meinem Leben, aber ich bin zufrieden mit mir selbst.
Auch wenn ich 15 Kilo zu viel wiege, schlecht in der Schule bin und grundsätzlich nichts auf die Reihe kriege, habe ich es doch versucht.
Ich hab wirklich gekämpft und ich war immer für die wenigen Freunde die ich hatte da.
Ich habe geliebt und ich habe gehasst und ich habe Fehler gemacht und ich war erfolgreich und das alles macht mich menschlich und ich verzeihe mir aber ich habe mir schon zu oft geholfen, deswegen verabschiede ich mich jetzt von mir selbst. 
Es tut mir leid dafür dass ich diesen Körper der mir geschenkt wurde so zerstört habe und dass ich so vielen Menschen weh getan habe und schlimme Dinge gemacht habe. Auch wenn ich mir selbst verzeihe, meines Gewissens wegen, weiß ich dass sowas unverzeihlich ist. 
Ich bin jetzt seit Jahren in diesem Loch gefangen und ich sterbe lieber als dass mich die Dunkelheit völlig zerstört.
Ich hab's in meinem 3. Tagebucheintrag schon erwähnt, ich wiederhole mich hier eigentlich nur. Ich schreibe ständig Abschiedsbriefe, ich sollte endlich gehen. 
Also bis zum Wochenende schaue ich nochmal wie's läuft, wenn es schlechter wird war's das wohl. Oder ich wache im Krankenhaus auf und darf dann ein Leben in 'ner Anstalt begrüßen, yay! 
Naja, erstmal gucken :) Gute Nacht

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