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Eine weitere Nacht
Wieder ist eine Nacht vergangen und die ersten Sonnenstrahlen erreichen die Dächer der Häuser.
Ich denke daran zu schlafen aber es kommt mir so langsam das Gefühl, dass es nicht gut wäre zu schlafen.
Ich schlafe den kompletten Tag und wache über die Nacht. Selbst wenn ich das ändern wollte kann ich nachts nie länger als 2stunden schlafen und des Tages geht es einfach richtig gut. Ich habe das Gefühl ich würde immer mehr zeit verlieren die ich besser nutzen könnte. Alle zeit die ich verbracht habe zieht an mir vorbei und hinterlässt einen Schleier von nichts. Mein Kopf rotiert um einzelne Gedanken und die Gedanken um einzelne Ereignisse. Es bildet alles sein eigenes Sonnensystem, ein eigener Microkosmos der sich in Sekunden errichtet und wieder zerfällt. Ist es eine Willkür der Ereignisse oder stützt sich alles auf einen Plan der Alles und Jeden beinhaltet? Jede Person erlebt ihre eigenen Geschichten. Baut ihren eigenen Kosmos um sich auf. Interagiert in ihm und funktioniert. Warum zerstört sich meiner immer wieder von selbst?
Ich schaue in den Tag, den ich wie immer verpassen werde. Sehe die Sonne und das Leben das mit dem Tag beginnt.
Überall startet einen neue Episode einer Existenz, die ohne weiter nach zu denken in ihren individuellen Alltag funktioniert. Lichter gehen an, Türen öffnen sich, Die Menschen erwachen. ich schaue hinab zur Straße und sehe einen jungen Mann in seinem weisen Hemd. Er läuft hektisch, mit seinem Koffer in der Hand zu seinem Auto, um wohl auf neue seiner Bestimmung nach zu kommen. Sein Mikrokosmos ist für mich ungreifbar und so fremd, dennoch habe ich eine natürlich Interesse an dem was er macht. Ich stelle mir vor wie er seine Arbeit bewältigt, Spaß mit seinen Kollegen hat, nach hause zu seine Familie kommt und sich einfach nur wohl fühlt.
Meine blicke wenden sich ab und ich erspähe einen kleinen Vogel in einem Baum sitzen der wohl offenbar eine Rast eingelegt hat von seinem Langen Flug. Ein Wesen frei von all dem das wir uns aufgezwungen haben und einzig geleitet von seinem inneren Kompass. Der Vogel Fliegt weiter und ich in Gedanken mit ihm. Ich sehe wie unter ihm die Welt mit unseren Problemen immer kleiner wird, wie Städte unter ihm vorbei ziehen, Wälder die endlos scheinen und Felder von Blumen.
Es ist 7uhr will mir die Kirchturmuhr sagen.
Ich Sollte besser schlafen gehen den wieder ist eine schöne fremde Welt zusammengebrochen und auch das hinterlässt einen kleinen Schmerz der mich prägt. Also stehe ich auf und laufe auf meinen Balkon um noch ein letztes mal die neue Sonne zu sehen, die frische Luft zu atmen und gehe dann langsam in mein Schlafgemach.
Gute Nacht Welt