Angststörung, zweite Runde.
Und dann.
Dann gehst du durch diese Tür, vollkommen entspannt.
"Ich hätte gerne den Befund" sagst du zu den Ärzten und bist dir sicher, dass du schon so weit bist.
Dann hälst du ihn in den Händen.
Den Befund.
Die Worte, die alles in dir durcheinander wirbeln werden. Wieder einmal. Tausendmal so viel wie das Wort Angststörung.
Die Diagnosen sind eindeutig, waren bekannt.
Doch die Worte, die darunter stehen, der psychische Befund an sich. Die Ärztin hat alle Zwischentöne gehört. Sie hat in mich hineingesehen.
Sie hat nicht gesagt: Sie wirken wie eine aufgeschlossene Person, weil das bei mir nunmal so ist, ich rede viel und ich lache viel.
Sondern sie hat meine Bedrücktheit, meine Sorge, Gedanken, sie hat das alles gesehen. Einfach in mich reingeguckt. Das in Worte gefasst, was mich beschäftigt.
Ich hab ihr nicht erzählt, dass ich manchmal morgens unnötig anfange zu weinen, kurz nach dem Aufwachen. Trotzdem hat sie es erwähnt, mit eingefasst in ihren Befund.
Ich weiß, viele Dinge werden verallgemeinert.
Aber auf einmal ist da jemand, der tatsächlich spürt, wie es mir geht.
Und das macht mir Angst.
Sie empfiehlt eine Verhaltenstherapie.
Muss ich mir den Therapeuten selber suchen? Unterstützt sie mich dabei? Wie geht das alles?
Kann mir jemand helfen?
Libby.