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Bin ich magersüchtig?

Hallo, ich bin Nina, 20 Jahre alt. Ich habe seit bisschen über einem Monat eine deutliche Veränderung in meinem Essverhalten gemerkt. Anfangs wollte ich nur 2 Kilo abnehmen. Nicht mal, weil ich dachte ich bin zu **** sondern einfach weil ich es mir in den Kopf gesetzt habe. Ich hatte es auch geschafft, allerdings auf eine eher ungesündere Art und Weise. Sprich, ich habe kaum Kalorien pro Tag zu mir genommen, und ab 17 Uhr gar nichts mehr gegessen. Auch süße Getränke hab ich beinahe komplett von meiner Liste gestrichen. Es ging ziemlich schnell das Gefühl bei mir los, Hunger ist etwas gutes und Satt sein mag ich gar nicht. Ich habe versucht, wenn ich mich zu satt gefühlt habe, das Essen wieder zu erbrechen, das hat anfangs aber noch nicht geklappt weil ich bis auf Würgen nichts raus bekommen habe. Den Bogen hatte ich erst etwas später raus.
Mittlerweile ist es weniger krass, was das Essen angeht. Ich esse wieder relativ normale Sachen und meistens auch genug. Allerdings konnte, und will ich mir um ehrlich zu sein, die Regel mit nach 17 Uhr nichts mehr Essen einfach nicht abgewöhnen. Ich finde mich nicht **** und weiß auch, dass ich es nicht bin, aber ich hasse das Gefühl trotzdem, wenn ich am nächsten Morgen zugenommen habe. Ich wiege mich jeden Tag. Außerdem kommt es ab und zu noch vor, dass ich nach dem Essen erbreche, wenn ich mich zu voll fühle und Angst habe, ich könnte vielleicht dadurch zunehmen. Das passiert aber nicht so oft, im Schnitt vielleicht einmal die Woche, weswegen ich auch eigentlich nicht das Gefühl habe ein ernsthaftes Problem zu haben. Ich weiß auch nicht, ob man wirklich von Magersucht sprechen kann. Ich glaube ich mag es, diese Kontrolle über meinen Körper zu haben und versuche vielleicht andere negativen Gefühle, die nichts mit Essen zu tun haben, damit zu überdecken. Was denkt ihr?

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Antworten (15)
    • Für mich hört es sich schon etwas ernsthafter an. Nicht wegen der 17Uhr Regel und auch nicht, weil du nicht zunehmen möchtest, eher wegen dem Erbrechen, was recht häufig bei dir ist, und der ständigen Angst. Bei mir ist es auch so, dass ich mich oft wiege, lieber Hunger habe, statt zu satt zu sein und bei Zunahme sofort denke "jetzt esse ich gar nichts mehr". Selbstverletzung war deswegen auch teilweise aktiv.

      Dein letzter Satz ist auch typisch für eine Essstörung oder zumindest eine Basis, die ich auch bei mir bestätigen kann. Bei mir ist es eine momentan halbaktive Magersucht noch ohne erbrechen

      • Ich bin mir eben sehr unsicher ob es eine Magersucht sein kann, wenn ich ja eigentlich nicht unbedingt ein Problem mit meinem Körper habe.. Das ist doch irgendie die Voraussetzung oder?

        Die meisten Menschen reagieren ja auch irgendwie mit "Hä wieso willst du abnehmen? Du bist doch eh schon dünn?". Ich weiß dann immer gar nicht was ich antworten soll.

      • Ja das ist bei mir genauso. Mein BMI ist zurzeit an der Grenze zum Untergewicht, auch wenn ich noch nicht danach aussehe. Trotzdem habe ich Angst morgen wieder mehr zu wiegen, bei allem was ich heute gegessen habe...

        Bist du deswegen hier? Wegen deiner atypischen Anorexia?

        • Das ist der Leidensdruck, den man bei einer Essstörung hat, bin auch nur zwei kg vom Untergewicht entfernt und kann das nachempfinden. 

          Mein Essverhalten und die Selbstverletzung sind eher nebensächliche Symptome, bin hauptsächlich hier, weil ich Austausch über Suizidgedanken brauche

        • Okay verstehe. Auf jeden Fall danke, dass du auf meine Geschichte geantwortet hast.

          • Hey, ich würd das eher als Essstörung bezeichnen. Das was du so beschreibst, klingt eindeutig danach. Also das mit dem Erberchen und nach dem Essen Angst zu haben, zugenommen zu haben. Das es aktuell nicht so oft vorkommt, ist gut. Aber es kommt ja scheinbar noch vor. Weiß nicht wqs man dagegen machen könne. Vielleicht die Ernährung umstellen? Man sieht es den Menschen nicht unbedingt an, wenn sie an einer Essstörung leiden. Aber man merkt es eben am Verhalten.

            • Ich weiß gar nicht genau, was ich mir davon überhaupt erhoffe meine Geschichte hier zu teilen. Entweder ich will, dass ihr mir ausredet , dass es etwas ernstes sein könnte oder ich hoffe innerlich in meinem Verdacht bestätigt zu werden. Aber wenn das der Fall wäre wüsste ich nicht wieso. Vielleicht Aufmerksamkeit, keine Ahnung...

              • Ein bisschen vielleicht die Hoffnung, dass es keine Einbildung ist und du damit nicht allein bist. Dass es keine Schwäche ist und keine Unfähigkeit und so. Es ist eine Krankheit, die schwer zu ertragen ist, und kein Spaß.

                Das könnten vielleicht die Unsicherheiten sein, die du haben könntest. Wenn du dich etwas bedrückt, lass es raus, sich zusammenreißen macht es nur schlimmer

                • Ich denke es ist vielleicht die Hoffnung das dir jemand sagt du liegst falsch. Und da andere eben auch. In deinem Verdacht bestätigt zu werden. Du suchst wahrscheinlich Menschen die dich verstehen. Die vielleicht ähnliches erleben oder wollen haben. Ich denke, deswegen sind die Meisten hier. Weil sie sich mit den Problemen alleine fühlen. Es hilft einfach, wenn man sein Leid mit jemandem teilen kann dem es ähnlich geht. Und ja. Alles für sich zu behalten macht es nur noch schlimmer. Es wird dadurch nicht besser. Erlebe ich selbst auch. Weiß jetzt auch nicht mehr was ich noch schreiben könnte.😅

                  • Ja ich vermute du könntest Recht haben. Was auch immer mich hier her gebracht hat, ich bin froh. Es tut irgendwie gut das so frei zu erzählen ohne direkt schockiert angeschaut zu werden. Danke dir für deine Antworten!

                  • Ich find es halt so krass irgendwie. Magersucht ist eine psychische Erkrankung und erstens habe ich nie im Leben damit gerechnet, dass ich für sowas "anfällig" bin, und zweitens fühle ich mich jetzt auch nicht richtig "psychisch krank". Ja ich habe einen Kontrollzwang über mein Gewicht und ja ich habe schon mehrmals nach dem Essen erbrochen, aber irgendwie ist Magersucht so eine heftige Diagnose, oder hört sich zumindest so an. Wenn das irgendein außenstehender hört, hat er doch sofort das Bild einer mageren, depressiven Person vor Augen, die keinen Spaß am Essen hat und der jedes mal schlecht wird wenn sie Essen bloß riecht. Das ist bei mir aber eben nicht der Fall.

                    • Du sagst, dass es sich bei dir seit etwa einem Monat so verändert hat und das ist das, was viel aussagt. Bei mir hat es sehr schleichend über einem halben Jahr so angefangen und ist immer schlimmer geworden. Je früher du Hilfe annimmst, desto besser kommst du davon frei. 

                      Aktuell habe ich das Gefühl, meinem Leben hilflos ausgesetzt zu sein und deswegen ist abnehmen eine Art Protest dagegen. Das wäre z.B. auch eine Ursache. 

                      Das kann jeden treffen, selbst jemanden, der vorher viele Krisen ohne Erkrankung überstanden hat, den kann eine Sache so umhauen.

                    • Ja vielleicht hast du recht. Über den Zeitraum habe ich bis jetzt nicht wirklich nachgedacht. Ich habe seit dem ca 6 kilo abgenommen.

                      Wie äußert sich denn deine Essstörung?

                      • Momentan ist die ja nur halbaktiv, teilweise fast unsichtbar. Ich hatte zu den schlimmsten Zeiten entweder kaum gegessen mit komischen Regeln oder Heißhungerattacken mit Sport bis ich Schmerzen hatte und Erbrechen. Untergewicht war grenzwertig aber noch nicht gefährlich, denke ich. Dann kam eine Phase mit perfektem Essen und danach immer ein bisschen von allem. Chaotisch wie mein Inneres

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