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Psychisch nur eingebildet krank?

Hallo,

seit elf Jahren bin ich psychisch krank, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass ich es mir nur einbilde und im Grunde schon als "gesund" gelten könnte. Zur Anfangszeit waren es Probleme mit Essverhalten, SVV, Depressionen und sozialen Ängsten. Heute habe ich so eine Art zwanghaft perfektes Essverhalten statt direkt Magersucht/Bulimie, wobei das Verlangen zu erbrechen oder zu hungern ab und an noch da ist, wenn ich zu viel gegessen habe, wie jetzt gerade. Die Selbstverletzung hat nie komplett aufgehört, ein paar Mal im Jahr war es der Fall, öfter dieses Jahr. So hatte ich ein paar Mal im Jahr einen Nervenzusammenbruch (so zwei Tage bis zwei Wochen das Gefühl, als wäre mein Leben endgültig zerstört und nur der Tod wäre der Ausweg), dieses Jahr sind es eher solche langatmige Phasen wie vor einem Nervenzusammenbruch, außer es war zu dem Zeitpunkt kurzzeitig richtig stressig, dann war das der letzte Tropfen. Mein Selbstwertgefühl ist sehr unsicher und von Leistung abhängig, auch in der Freizeit, kann ich nichts machen, ist mein Leben nichts wert. Wohl deswegen auch ständig die Suizidgedanken. Hat das unbedingt mit Depressionen zu tun? Wenn ich jemanden erzähle, dass ich schlecht geschlafen habe und sage, meine Stimmung ist ********, dann bin ich schon im "das Leben ist ********-Modus". Wenn nur kommt "Ja, momentan schlafen echt viele schlecht" kommt es mir so vor, als würde ich einfach nur rumjammern und dafür belächelt zu werden. Wenn ich erzähle, wie viele Gedanken ich mir mache, kommt "Das kenne ich auch, da brauchst du keine professionelle Hilfe". 

Ist es nur mein Problem, dass ich das Leben nur anstrengend finde? Dann höre ich, wie andere feiern gehen, die dieses "Ja, das kenne ich auch" sagen und denke mir nur, das würde mir viel zu viel Druck machen und der ganze Lärm wäre einfach nur stressig. Wäre ich mit einer anderen Person beim Feiern, würde ich irgendwann nur am Rand sitzen und versuchen alle zu ignorieren oder irgendwem gestresst anschreien, weil es zu laut ist. Essen gehen von der Arbeit aus ist Stress pur, am besten, ich konzentriere mich auf das Essen selbst und gucke, ob ich bei irgendwem mitlauschen kann, um mich etwas abzulenken. Ein bisschen versuchen mitzulachen, nicht zu viel durch die Gegend gucken, Smalltalk keine Ahnung, besser nicht irgendwo dazwischen quatschen wie so ein Tollpatsch.

Momentan versuche ich noch bis zum 30. Lebensjahr irgendwie durchzukommen, vielleicht eine Idee für das Leben zu bekommen, aber im Grunde freue ich mich, wenn es endlich aufhört, falls ich so weit komme. Ist das nur Gejammer? *** haben geht auch nicht, wobei haben und gerne haben ein Unterschied ist. Ich könnte es erdulden, momentan ist die Angst davor zu groß, um es dazu kommen zu lassen. So eine soziale Situation überfordert mich, anfassen und irgendetwas tun müssen ist Druck genug. Was ist, wenn die andere Person meine Sorgen nicht ernst nimmt? (sah bisher nicht so aus) Was wenn die andere Person nur sagt "versuch es wenigstens" und dann nicht darauf achtet, dass es mir zu viel wird und ich gar nicht mehr reagiere? Durchsetzungskraft ist leider nicht meine Stärke. 

Sorry für irgendwelche Schreibfehler, bin momentan zu müde für das Korrekturlesen

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Antworten (6)
    • hallo, also ich denke nicht, dass du dir das nur einbildest, jeder mensch kommt anders mit seinen problemen zurecht. die frage scheint mir eher, was für dich wichtig ist, also wie siehst du dich?

      • Für mich wäre es wichtig ernst genommen zu werden und nicht nur sowas zu hören wie "Du denkst zu viel nach, du brauchst einfach mehr Beschäftigung". Ich beschäftige mich ja eigentlich ganz gut und mache eher zu viel bis mein Körper nicht mehr kann und so. Bei solchen Aussagen zweifle ich nur an meiner Wahrnehmung und nehme meine Bedürfnisse teilweise nicht wahr oder verdränge sie. Irgendwie habe ich noch das Bedürfnis, dass sich jemand um mich kümmert, wahrscheinlich weil ich während meiner Kindheit auf mich allein gestellt war und aufpassen musste. Die soziale Bindung zu meinem Umfeld ist kaputt und wird nicht besser, wenn ständig solche Sprüche kommen. Ich schaffe das nicht alleine und alleine möchte ich nicht leben, so ganz ohne Gemeinschaftsgefühl

      • Hast Du schon mal mit dem Gedanken gespielt, in eine WG zu ziehen, vielleicht mit 1-2 Personen, oder in ein Gemeinschaftsprojekt zu gehen?

        Hattest Du schon mal einen professionellen Ansprechpartner (Therapeut, Psychologe)?

        • Ich war ungefähr sechs Jahre in einer WG (neun und fünf Leute insgesamt) und bin ausgezogen einmal, weil ich musste (hing mit einer Berufsorientierung zusammen). Bei der zweiten hat sich keiner vom Fleck bewegt, obwohl die Wohnsituation überhaupt nicht in Ordnung war, für eine neue hatte ich keine Energie. Neue Leute kennenlernen ist ziemlich anstrengend, mit mir und meinen Launen muss man auch erstmal klarkommen. Mein Sterbewunsch wurde auch so stark, dass die Planung alleine sicherer ist

          Therapie und Klinikaufenthalte hatte ich ungefähr sieben oder acht Jahre lang, jetzt noch eine Betreuung. Für eine Therapie fehlt mir auch die Energie und ich weiß nicht, ob das hilft nach den vielen Jahren. Auf der Arbeit habe ich deswegen nach Stundenreduzierung gefragt, aber das wird runtergespielt. Im Moment habe ich mir freigenommen, mit den Schlafproblemen fühlt sich eher an wie eine Krankschreibung.

          Was meinst du mit Gemeinschaftprojekt?

        • Es gibt verschiedene Projekte, wo sich Menschen zusammenfinden und zB eine Landwirtschaft kaufen oder mieten und dort dann eine Gemeinschaft bilden mit deren Werten, wie Kommunen

          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kommune_(Lebensgemeinschaft)

          • Wenn man das so liest, brauchst du jemanden der dich führt. 

            auf jedenfall ist das keine Einbildung , der Druck von außen ist schon krass auf jeden, was man machen muss.

            ich will jetzt nicht so viel schreiben.

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