Kommentar zu 'Tabuthema Selbstmord'
  • Hallo Phönix,

    ich kann dich auch sehr gut verstehen, in vielen Dingen stimme ich dir zu. Mich macht es auch traurig, dass man es Menschen so schwer macht zu sterben, auch wenn man das Recht mittlerweile hat. Obwohl man dann schnell wie ein „Verbrecher“ behandelt wird, kommt in die Klapse und wird weg geschlossen. Automatisch nehmen andere an, dass psychische Erkrankungen zugrunde liegen, die einen so einengen, dass kein freier Wille mehr da ist.

    Ich hatte bisher nur eine Phase von 3 Jahren, in denen ich mein Leben als sinnvoll ( habe meine Berufung gefunden als Genesungsbegleiterin, als Erfahrungsexpertin der eigenen Erkrankung) und mit meinen Einschränkungen, die ich weiterhin hatte, als Leben empfunden nicht mehr nur existieren.

    Ja bei mir kommen diverse Erkrankungen und Baustellen dazu, aber ich bin nicht durch die Krankheiten eingeengt, ich habe auch eine Bilanz, die sagt, das lohnt sich nicht. Vermutlich würde sich die Bilanz ändern, wenn ich aus der Krankheitsphase herauskommen würde, aber seit 1,5 Jahren hilft nichts. Profis wollen mit nicht mehr helfen, weil mehr als Schema F wollen sie nicht machen, das hilft mir nicht und können auch nicht mehr helfen, da sie mit mir als mündige, schwierige Patientin mit komplexen Problemen überfordert sind.Ich habe zeit meines Lebens für alles hart kämpfen müssen, habe Leid erlebt, dass sicherlich für 2 Menschen gereicht hätte und daher bin ich müde und mürbe vom Kämpfen.

    Hast du mal Kontakt zu einem Sterbehilfeverein aufgenommen? Denn wenn es Menschenrecht ist, müssten die dir auch helfen können, wenn du nicht krank bist. Oder mal mit dem Schweizer Verein Kontakt aufgenommen? Auch wenn das recht teuer ist.

    Ich wünschte, ich hätte mehr Ideen, wie du dir deine Sehnsucht erfüllen kannst.

    Herzliche Grüße

    Dina