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Hallo,
nachdem ich lange überlegt habe, ob ich mich hier überhaupt anmelde, habe ich es gestern doch gemacht - und eigentlich wollte ich auch schon gestern hier etwas schreiben. Ich habe es aber gestern nicht geschafft, irgendetwas zu schreiben. Ich weiß auch nicht, warum ich es überhaupt tue.
Es gibt viele, die noch um Rat fragen. Das möchte ich nicht. Ich möchte nur einige Gründe schreiben, warum ich es tun werde. Es ist auch kein Abschiedsbrief. Der ist schon fertig und hat 6 Seiten.
Angefangen hat es bei mir schon im Kindergarten. Ich habe mich dort nie wohl gefühlt und wollte auch nie dort hin. In der Schulde ging es dann weiter. Und auch wenn ich von den Lehrern irgendwie bevorzugt worden bin oder gerade deswegen von einigen Mitschülern nicht wirklich gemocht wurde. Es war eher so, dass ich von dem Großteil als leidiges Mitbringsel dabei war. Ich hatte auch gedacht, ich hätte dort Freunde. Dies war aber nicht so. Um Spaß zu haben, waren sie immer da. Wenn ich aber mal Hilfe brauchte, wurde ich im Stich gelassen.
In der Ausbildung setzte sich das Spiel dann fort. Hier hatte ich nur eine Freundin, wobei Freundin schon zu viel gesagt ist. Ich sollte immer nur helfen, hier tun dort tun, das machen und jenes machen. Nur für mich war nie jemand da. Ich bin nach der Ausbildung auch direkt raus geflogen, weil eine behalten werden, die schlechter war, als ich. Nur sie hat halt nie den Mund aufgemacht. Und sowas ist natürlich besser auszunutzen. Nachdem die dann aber doch nicht wollte, wurde ich gefragt, ob ich noch weitermachen möchte. Die Firma konnte sich so damit brüsten, so und soviel Prozent Auszubildende übernommen zu haben. Ich wurde aber nur schikaniert. Von einer Filiale zur nächsten geschickt. Überstunden ohne Ende. Ich konnte nicht mehr. Nach einem halben Jahr wurde ich dann gekickt.
Danach bin ich ein halbes mit einem angeblichen Freund durch halb Europa getourt. Wir haben viel Scheiße gebaut - das geb ich zu. In Spanien musste ich deswegen für 3 Monate hinter Gittern. Diese Zeit war die beste Zeit, die ich bis dahin hatte. Man hat sich verstanden und gegenseitig unterstützt. Selbst mit den Wärtern und Wärterinnen hat man sich super verstanden. Als ich dann wieder zurück in Deutschland war, musste ich bei meinen Eltern einziehen - ich habe aber gemerkt, dass sie mich schnellstmöglich wieder loswerden wollen. Sie haben mir eine Wohnung besorgt. Sie war nicht top, aber ich war allein. Ich habe dann eine Maßnahme vom Arbeitsamt mitgemacht. Ich habe ich mein Hobby entdeckt - das programmieren von Webseiten. Das habe ich dann auch sehr schnell zu meinem Beruf gemacht. Ich habe viel gelernt und mitmachen können.
2000 hatte ich während der Arbeit auf der Expo in Hannover noch viel Spaß - das einzige Mal, dass ich während der Arbeit Spaß hatte. Aber die ging ja nur 6 Monate.
Seitdem habe ich mich so durchgeschlagen. Hatte so einige Höhen und Tiefen, die aber alle gemeistert werden konnten und auch worden.Vor über 2 Jahren habe ich mich dann aber in einen -in meinen Augen sehr netten- Jungen aus Wien verliebt. Das hat vieles verändert. Mit meinem Partner gehts immer weiter bergab und inzwischen kann ich sagen, es ist keine Liebe mehr da. Das Problem ist nur diese riesige Entfernung von fast 1000km. Ich weiß auch, dass es nicht funktionieren kann. Trotzdem werde ich am nächsten Wochenende noch einmal mit ihm reden. Da schlimme ist, dass ich das Ergebnis schon kenne.
Im November 2012 lernte ich dann endlich den ersten wahren Freund kennen. Wir hatten uns zwar vor 4 Jahren schon getroffen, haben uns aber wieder aus den Augen verloren. Es war damals auch eher so, dass wir nur zusammen am PC Onlinespiele spielten. Inzwischen habe ich ihm meine Absichten aber bereits erzählt, so wie vieles andere auch. Er kennt mich jetzt ziemlich gut und ich ihn auch.
Wovor ich etwas Angst habe, dass er mich jetzt davon abhalten, dass ich Anfang nächster Woche von dieser Welt gehe. Von mir möchte er keine Unterstützung, aber mich will er unterstützen. Ich war auch zu blöd, ihm davon zu erzählen.
Letzte Woche habe ich auch angefangen, mich zu ritzen. Heute hatte ich den besten von allen gemacht. Es hat richtig gut getan, als es anfing, zu laufen. Ich weiß jetzt auch, dass ich keine Schmerzen haben werde, wenn ich es durchziehe. Ich gehe auch auf Nummer sicher, und werde einige Dinge kombinieren.Am liebsten würde ich es auch schon heute durchziehen, aber ich muss (warum auch immer) noch einmal nach Österreich fahren, um zu reden.