Kommentar zu 'Grauzone- was darf ich wo schreiben und was nicht.'
  • Hallo Dark Angel

    Danke erstmal für deine Nachricht, ich bin froh darüber, dass du mir geschrieben hast. Zweitens möchte ich dir sagen, dass es mir leid tut, dass du deinen Papa verloren hast und du weißt, dass er mehrere Versuche hatte und du weißt, dass er viel Alkohol getrunken hat. Das ist mit Sicherheit oftmals belastend und auch schmerzhaft, das kann ich mir sehr gut vorstellen, mich gut in die Situation hineinfühlen. Natürlich ist jeder Mensch, anders, aber ich mein damit ich kann annähernd verstehen, wie es dir damit geht. Darf ich fragen wie alt du damals warst, als dein Papa verstorben ist? Hast du dir mal Hilfe in Anspruch genommen, zu deinen Erlebnissen aus deiner Kindheit?

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es für dich ist und dass es wegen dem Verlust Tage gibt, an denen du immer noch damit zu kämpfen hast. Mir geht das auch so. Luftnot ist nicht angenehm, ich hatte das selbst oft, wegen meinem Asthma. Zur Zeit bin ich aber gut eingestellt, medikamentös. Das war ein Grund früher für meine Panikattacken. Man hat das Asthma erst 8 Jahre später diagnostiziert. Ich glaube die Panikattacken kamen unter anderem auch durch die Luftnot. Ich kann dich da verstehen, das körperliche Problem ist anstrengend und macht auch mich oft müde und kraftlos. Jedoch, denke ich mir dann, an den Tagen, an denen es mir gut geht, es lohnt sich doch weiter zu machen. Ich hab ja auch noch Kinder und die möchte ich nicht zurück lassen. Obwohl ich oft nicht weiß, wie ich den seelischen Schmerz ertragen kann. Manchmal hoffe ich, dass er einfach wieder aufhört oder zumindest weniger wird. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte den Schmerz auslöschen, einfach verdrängen vielleicht. Aber verdrängen ist auch keine gute Wahl. Ich probiere es derzeit mit Schreiben. Gibt es etwas das du gern tust? Was für Katzen hast du denn? Ich habe auch zwei Katzen und ich muss sagen, ich lieb sie über alles und sie tun uns gut.

    Ich kann nur von mir sprechen: Es kann gut sein, dass deine Familie sich genauso hilflos fühlt wie du. Sie haben dich lieb und wollen, dass es dir gut geht. Ich fühlte mich auch immer hilflos, wenn es meinem Ex-Lebensgefährten nicht gut ging. Man will/wünscht sich, dass es den Menschen gut geht, die einem wichtig sind. Nun ist meine Familie in der Situation, dass sie sich wünschen, dass es mir gut geht und mir helfen wollen. Ich sag ihnen oft, mein Leben wird nie mehr so wie früher. Dann heißt es, das mag sein und stimmt, aber das Leben deiner Kinder wird auch nicht mehr so wie früher, denk an deine Kinder. An meine Kinder denke ich ständig, sie sind das wichtigste für mich. Aber mein seelischer Schmerz ist manchmal unaushaltbar. Ihm konnte ich oftmals leider nicht viel helfen, denn den Schmerz konnte ich ihm nie ganz nehmen. Leider. Ich weiß jetzt wie er sich gefühlt hat. Ich kann es nachvollziehen wie es dir geht. Nun fühle ich mich nun auch oft hilflos, weil ich nicht weiß wie es weiter gehen soll. Das ist kein schönes Gefühl, aber mit meinem Therapeuten kann ich das nicht teilen. Gibt es noch anderes dass dir gut tut, außer der Schlaf? Oder hast du ein Hobby? Ich sehe es so, eine Todessehnsucht zu haben oder konkrete Suizidgedanken zu haben, sind zwei unterschiedliche Dinge. Menschen mit Suizidgedanken, sollten darüber reden können. Wertfrei. Das würde mir gut tun. Einfach zu reden oder zu wissen, so, wenn es mir jetzt überhaupt nicht gut geht und ich einfach eine Todessehnsucht hab, aber eigentlich nicht sterben will, ich will nur, dass der Schmerz aufhört, dann täte es doch gut, wenn man einen Ort hat, wo man darüber sprechen kann.

    Du musst dich bitte nicht verpflichtet fühlen, auf nur irgendwas zu antworten. Du musst auf gar nichts antworten. Ich will dich besser kennen und verstehen lernen. Es ist mir wichtig, dass du das Gefühl hast, dass du nicht allein bist. Ich verstehe dich. Wenn ich etwas nicht verstehe, frag ich nach. Du kannst mir immer schreiben, wenn dir danach ist. Wenn dir etwas von mir nicht gut tut, lass es mich bitte wissen, sodass ich mich entschuldigen kann. Manche Worte kommen vielleicht geschrieben anders rüber, als wenn man sprachlich -Face to Face kommuniziert.

    Danke, dass du mir geschrieben hast. Ich freue mich, wieder von dir zu lesen.

    Beste Grüße

    Hannah