Tut es nicht!!! Denkt an eure Familien!!!
Das tut mir ehrlich leid. Ich stelle mir es besonders schwer vor (war noch nie in der Situation), wenn der geliebte Mensch sich überraschend, beziehungsweise unüberlegt oder auch halbherzig versucht hat, das Leben zu nehmen und es dann tragischerweise zum Tod geführt hat. Bei aller Empathie und komplett unabhängig von deiner Situation und deinem Bruder, ist mir folgendes wichtig. Es gibt psychische Zustände, die unerträglich sind und genauso wie es für körperlich erkrankte Menschen gilt, so gilt es auch für psychisch kranke Menschen (die zurechnungsfähig sind und keine unüberlegten Aktionen durchführen): Wenn Leid dauerhaft unerträglich ist und alles versucht wurde, halte ich den Freitod unter Umständen für vertretbar gegenüber der Familie. Viele offene Gespräche helfen den Angehörigen, diese Entscheidung nachzuvollziehen, auch wenn sie diese letztendlich nicht akzeptieren können. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich überhaupt auf deinen Eintrag reagieren sollte, weil deine Haltung so verständlich ist, nachdem was Du ertragen musstest. Aber ein allgemeines "tut es nicht, denkt an die familie" wird der Sache so pauschal nicht gerecht, denke ich. Psychisch krank bedeutet nicht automatisch, dass man unzurechnungsfähig ist oder es unmöglich ist, mit einem analytischem, sachlichen Blick Entscheidungen zu treffen. Körperlich schwer kranken Menschen würden die wenigsten Vorwürfe machen, wenn Sie in die Schweiz gehen und sich das Leben nehmen. Bei psychischen Krankheiten ist es sehr viel komplizierter zu sehen, ob die Lebensmüdigkeit Symptom der Krankheit ist oder der Freitod eine überlegte Entscheidung mit Abstand ist. Aber Krankheit ist Krankheit (Ich meine damit keine Suizide aus Liebeskummer, Drucksituationen oder Streitigkeiten, sondern behandlungsresistente Schizophrenie, Depression oder andere Psychosen, die selten zu einem dauerhaften schweren Leiden ohne jegliche Schwankungen führen können). Niemand muss nicht aufhörende Qualen erleiden, auch nicht für die Familie.
Alles Gute. Ich kann deinen Post aus deiner Sicht voll und ganz nachvollziehen und beziehe das, was ich geschrieben habe, bitte nicht auf deinen geliebten Bruder. Ich schreibe das nur, weil Du dich pauschal geäußert hast mit einem Aufruf, der sicher für viele Menschen hilfreich ist, für einige aber auch sehr unpassend.
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- · PiKa
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hallo an alle! Ich selbst bin nicht selbstmordgefähredet...aber ich muss jeden Tag damit leben das sich mein Bruder letztes Jahr das Leben genommen hat!!! Kein Tag vergeht ohne das ich an ihn denke und ihn vermisse!!! Alle die den Gedanken haben mit ihren Leben Schluss zu machen...bitte denkt an eure Familie!!! Auch wenn es mal Streit gibt oder was auch immer!!! Man liebt seine Familie...wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen und meinen Bruder davon abhalten!!! Er ist für immer weg...!!! Tut das bitte niemanden an!!!!! Eine unendlich traurige Schwester
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- · bagolx
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Das tut mir ehrlich leid. Ich stelle mir es besonders schwer vor (war noch nie in der Situation), wenn der geliebte Mensch sich überraschend, beziehungsweise unüberlegt oder auch halbherzig versucht hat, das Leben zu nehmen und es dann tragischerweise zum Tod geführt hat. Bei aller Empathie und komplett unabhängig von deiner Situation und deinem Bruder, ist mir folgendes wichtig. Es gibt psychische Zustände, die unerträglich sind und genauso wie es für körperlich erkrankte Menschen gilt, so gilt es auch für psychisch kranke Menschen (die zurechnungsfähig sind und keine unüberlegten Aktionen durchführen): Wenn Leid dauerhaft unerträglich ist und alles versucht wurde, halte ich den Freitod unter Umständen für vertretbar gegenüber der Familie. Viele offene Gespräche helfen den Angehörigen, diese Entscheidung nachzuvollziehen, auch wenn sie diese letztendlich nicht akzeptieren können. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich überhaupt auf deinen Eintrag reagieren sollte, weil deine Haltung so verständlich ist, nachdem was Du ertragen musstest. Aber ein allgemeines "tut es nicht, denkt an die familie" wird der Sache so pauschal nicht gerecht, denke ich. Psychisch krank bedeutet nicht automatisch, dass man unzurechnungsfähig ist oder es unmöglich ist, mit einem analytischem, sachlichen Blick Entscheidungen zu treffen. Körperlich schwer kranken Menschen würden die wenigsten Vorwürfe machen, wenn Sie in die Schweiz gehen und sich das Leben nehmen. Bei psychischen Krankheiten ist es sehr viel komplizierter zu sehen, ob die Lebensmüdigkeit Symptom der Krankheit ist oder der Freitod eine überlegte Entscheidung mit Abstand ist. Aber Krankheit ist Krankheit (Ich meine damit keine Suizide aus Liebeskummer, Drucksituationen oder Streitigkeiten, sondern behandlungsresistente Schizophrenie, Depression oder andere Psychosen, die selten zu einem dauerhaften schweren Leiden ohne jegliche Schwankungen führen können). Niemand muss nicht aufhörende Qualen erleiden, auch nicht für die Familie.
Alles Gute. Ich kann deinen Post aus deiner Sicht voll und ganz nachvollziehen und beziehe das, was ich geschrieben habe, bitte nicht auf deinen geliebten Bruder. Ich schreibe das nur, weil Du dich pauschal geäußert hast mit einem Aufruf, der sicher für viele Menschen hilfreich ist, für einige aber auch sehr unpassend.