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Näher am Tod, als am Leben

Hallo,

also erstmals ist es gut, dass du dir einen anderen Arzt gesucht hast, der dich wohl besser versteht. Leider sind Plätze oft Mangelware, aber auch diese Zeit geht vorüber. Du kannst dir auch zusätzlich einen Psychiater suchen, bzw. einen Therapeuten, den gibt es auch auf Krankenschein, allerdings sind da die Wartezeiten oft sehr lang.

Du kannst dich aber jederzeit an einen Krisendienst wenden oder dich stationär aufnehmen lassen, wenn du das Gefühl hast, dass es nicht mehr geht.

 

LG

Antworten (3)
    • Hallo,

      ich bin 20 Jahre alt und ich brauche wirklich dringend Hilfe.

      Seit vier Jahren kämpfe ich schon mit starken Depressionen und dem Drang zur Selbstverletzung. Ich war öfter bei meinem Hausarzt, aber ich wurde nie ernst genommen. Immer konnte ich mir anhören: "Das ist nur eine Phase. Das geht wieder vorbei!" 

      Ich hatte das Glück, dass ein Lehrer mich immer wieder aufgefangen hat und mir durch die schwierigen Zeiten geholfen hat, allerdings habe ich letztes Jahr mein Abitur gemacht und seit dem geht alles den Bach runter: Ich war so euphoriert über mein bestandenes Abitur, bis ich in ein Loch fiel, aus dem ich jetzt nicht mehr heraus komme. Ich habe ein Studium angefangen, dass ich nach nichteinmal drei Monaten wieder abgebrochen habe, weil ich mich einsam und hilflos gefühlt habe. Jetzt wohne ich wieder bei meinen Eltern zu Hause, die für meine Situation gar kein Verständnis haben. Laut ihrer Meinung bin ich einfach nur faul und ich sollte mich mal zusammen reißen.

      Ich hatte einen Termin bei einem anderen Arzt, der mir mit dem Verdacht auf Borderline eine Überweisung zu einer Tagesklinik gegeben hat. Ich habe trotz Überweisung den Termin erst in mehr als zwei Monaten und ich weiß nicht, ob ich noch so lange durch halte.

      Ich bin so verzweifelt und bin völlig alleine. Mein Wunsch zu sterben ist viel größer, als mein Wunsch weiterhin zu leben. 

      Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir irgendwie helfen? 

      Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt um mir zuzuhören.

      Liebe Grüße

      Debo

      • Hallo,

        also erstmals ist es gut, dass du dir einen anderen Arzt gesucht hast, der dich wohl besser versteht. Leider sind Plätze oft Mangelware, aber auch diese Zeit geht vorüber. Du kannst dir auch zusätzlich einen Psychiater suchen, bzw. einen Therapeuten, den gibt es auch auf Krankenschein, allerdings sind da die Wartezeiten oft sehr lang.

        Du kannst dich aber jederzeit an einen Krisendienst wenden oder dich stationär aufnehmen lassen, wenn du das Gefühl hast, dass es nicht mehr geht.

         

        LG

        • Ich kenne das, ich bin 19 und bis vor einem Jahr war ich noch "normal".Naja, seit ich 16 bin, bin ich in Therapie, weil ich depressive Verstimmungen hatte und vielleicht auch ein unverarbeitetes Trauma aus meiner Kindheit.

          Letzten Sommer hatte ich dann aber eine extrem euphorische Phase, in der ich teilweise sogar manisch war und Wahnvorstellungen hatte. Ich meldete mich auf unbestimmte Zeit krank in der Schule und wies mich in eine Klinik ein.

          Doch meine Familie kam mir zuvor und wies mich gegen meinen Willen vor meinem Termin in der gewünschten Klinik auf einer Notfallstation im nächsten psychosomatischen Krankenhaus ein. Das lag daran, dass ich ziemlich viel Mist gebaut habe in dieser manischen, psychotischen Episode.

          Naja, wenig später kam ich in meine gewünschte Klinik, wo ich 7 Wochen blieb. Am Anfang war ich extrem euphorisch und aufgedreht, bis sich plötzlich das Blatt wendete und ich sehr depressiv wurde. Stimmungsschwankungen kannte ich, die waren in den letzten Jahren immer extremer geworden. Doch diesmal hörte die depressive Phase nicht auf.

          Irgendwann wurde ich aus der Klinik entlassen und ich kam heim zu meiner Mutter. Ich habe das Abitur meines Jahrgangs verpasst und müsste es im nächsten Jahr wiederholen. Aber ich kann nicht wieder in die Schule. Ich kann nirgendwo hin. Ich kann mich nur zu Hause verkriechen und so gut es geht vor der Welt verstecken.

          Meine Mutter und mein Umfeld sind relativ verständnisvoll, da habe ich wohl ein bisschen mehr Glück als du. Aber niemand kann mir wirklich helfen. Ich habe inzwischen eine neue Therapie angefangen, eine Hypnosetherapie, um besser mit meinem Unterbewusstsein arbeiten zu können. Aber bisher hat sich nichts getan.

          Seit Monaten habe ich schon das Gefühl, dass es nie mehr besser wird. Ich vegitiere Tag für Tag vor mich hin und versuche, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Am liebsten wäre ich unsichtbar. Doch "leider" machen sich Freunde und Verwandte Sorgen und lassen mich doch nicht in Ruhe. Immer wieder muss ich irgendwo antworten, zum Essen kommen, einen Ausflug machen usw. Ich weiß, dass es alle nur gut mit mir meinen. Aber mir kann keiner helfen.

          Tja, also helfen kann ich dir auch nicht wirklich. Therapien können nie schaden und vielen helfen sie, also ist das immer zu empfehlen, zahlen ja auch die Krankenkassen. Und es ist schön, wenn man zusätzlich jemanden hat, zu dem man eine persönliche Bindung hat und der einem echt helfen kann. So jemand fehlt mir und ich glaube nicht, dass es für mich so jemandem gibt. Aber vielleicht ist das bei dir ja anders :)

           

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