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Lebenskrise und Hoffnungslosigkeit

Hallo liebe Community,

Meine Name ist Tom und ich bin 29 Jahre alt. Ich befinde mich im Moment an einem Punkt in meinem Leben an dem ich nicht mehr Leben möchte, weil das Chaos in meinem Leben zu groß geworden ist und ich keinen Weg mehr sehe, das zu lösen bzw. mittlerweile ist es so, dass ich auch keine Gründe mehr sehe das zu tun. Die Gedanken werden von Tag zu Tag stärker.

Zu meiner Person: Ich war immer recht unentschlossen und ängstlich und habe mich in meinen Entscheidungen häufig vom Urteil anderer beeinflussen lassen. Ich habe dadurch irgendwie verpasst herauszufinden, was ich möchte und wer ich bin. Die Herausforderungen, die mir das Leben gestellt hat, kann ich nicht mehr meistern. Ich habe den glauben an mich, an alles was ich gemacht habe verloren. Seit meinem Auszug (Mit 19) ist es mir nicht wirklich gelungen, mich von meiner Familie zu lösen (trotz Wegzug 300km). Mein Vater war suchtkrank, ist letztes Jahr nach langem Krebsleiden gestorben. Ich habe ihm 10 Jahre versucht zu helfen. Das Ende war grausam und das Verhältnis vollkommen kaputt. Kurz nach seinem Tod ist auch meine Mutter an Krebs erkrankt. Sie hat es überlebt. Diese Schicksalsschläge haben mich total aus der Bahn geworfen. Mein Studium habe ich kurz vor dem Master geschmissen, jetzt bin ich zurück in meinem Heimatort und habe jede Selbständigkeit aufgegeben. Ich kann jetzt keine Entscheidungen mehr treffen. Ich habe den Mut verloren. 

Vielleicht gibt es jemanden, der auch in Krisen war als junger Mensch, der es da rausgeschafft hat. Irgendwie einen neuen Glauben gefunden hat. Ich bin froh um jede Rückmeldung.

In meinem Umfeld ist Trauer, Gefühle allgemein eine Schwäche. Man definiert sich über Leistung, Geld, und beruflichen Erfolg. Für mich sind das keine Werte mehr, aber irgendwie macht mich das zum Aussteiger. Was mich noch einsamer macht.

Danke vorab 

Grüße 

Tom

  

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Antworten (3)
    • Hallo Tom,

      willkommen bei uns. Mir ging es in jungen Jahren ähnlich. Mir hat es dann geholfen mich in professionelle Hilfe zu begeben. In der Akutzeit habe ich einen stationären Aufenthalt gemach und anschließend eine Psychotherpie begonnen. Hats du schon Erfahrung in diesem Bereich? Hast du Freunde mit denen du reden kannst?

      lg


      • Hallo, 

        Danke für deine Antwort. Ja, ich habe jetzt vor kurzem eine Therapie angefangenen. Vor einem stationären Aufenthalt habe ich irgendwie Angst. Ich war ein paar Mal kurz davor in eine Klinik zu gehen, als es ganz Akkut war. Weil ich einfach nicht mehr wusste wohin mit mir. Meine Freunde sind mit den Jahren immer weniger geworden, wirklich reden kann ich mit ihnen nicht. Zum einen weil ich mit zurückziehe wenn es mir schlecht geht, und auch weil ich oft das Gefühl habe, die Leute damit runterziehen. Ich habe ein paar Monate nach dem Tod eine Trauergruppe besucht. Da konnte ich zumindest über das mit meinem Vater reden. Hat dir der stationäre Aufenthalt damals geholfen? Hast du dir da speziell was gesucht? 

        Danke nochmal für die Antwort 

        Liebe Grüße 

        Tom

        • Hallo,

          darf ich fragen, wovor Du genau Angst hast bei einem stationären Aufenthalt?

          Ja, mit hat er geholfen, es war eine Auszeit von all dem Druck, der auf mich einprasselte. Ich bin damlals zu einem Krisenzentrum gegangen und die haben mich direkt in ein Krankenhaus geschickt. Es war damals die richtige Entscheidung, da ich kurz vor dem Suizid stand.

          Ich kann Dich nur ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade in akuten Zeiten bedarf es mal einer Auszeit. Jede Krise hat auch ihr Ende und dann geht es weiter. Es wäre sehr Schade aus einem schweren Moment eine Handlung zu setzen, die unwiderruflich ist.

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