Anzeige
  • 440

Ich habe Krebs und will nicht mehr länger kämpfen

Hallo zusammen.

 Ich bin jetzt 62 Jahre alt, ich hatte es nicht leicht in meinem Leben. Ich wurde in meiner Schul und Lehrzeit immer gemobbt und habe in meiner jugend ständig an Selbstmord gedacht. Als ich 28 Jahre alt war hat mein Vater sich das Leben genommen, das hat mein Leben total verändert. Ich habe mich zurückgezogen und bin kaum noch weggegangen und hätte mir am liebsten sofort auch das Leben genommen. Aber ich musste meine Mutter unterstützen und sie hat mir das Versprechen abgenommen, dass ich so etwas nicht machen werde. Ich habe es auch bis zum heutigen Tag eingehalten, was mir nicht leicht gefallen ist, da ich immer wieder gemobbt worden bin. Ich hatte auch das Pech bei Frauen kein Glück zu haben, da ich nicht gerade mit gutem Aussehen ausgestattet wurde und so blieb mir nichts anderes übrig als mein Leben alleine zu verbringen. Ich bin gläubig und habe immer wieder gebetet, dass ich doch wenigstens eine schlimme Krankheit bekommen und so keinen Selbstmord begehen muss. Was soll ich sagen, vor nicht ganz 6 Jahren bekam ich kurz vor Weihnachten die Diagnose Prostatakrebs, aggressiv und schnellwachsend und schon in fortgeschrittenem Stadium. Es ist schon komisch, die negativen Wünsche gehen in meinem Leben immer in Erfüllung. Ich habe dann einer Bestrahlung mit 3jähriger Hormontherapie zugestimmt und es hat zuerst danach ausgesehen, als ob ich geheilt werden würde. Aber mir war klar, dass ich nicht mehr in der Lage sein würde eine Frau zufriedenstellen zu können und somit war mein Schicksal besiegelt, ich werde den Rest meines Lebens alleine verbringen und ich habe mir Selbstvorwürfe gemacht überhaupt eine Therapie gemacht zu haben. Vor 2 1\2 Jahren kam der Krebs dann zurück und es wurden auch Knochenmetastasen festgestellt, die nächsten Therapien wurden gestartet. Aber danach kam der Krebs wieder zurück und jetzt bekomme ich Chemotherapie, mein Krebs ist nicht mehr heilbar und ich muss das alles alleine durchstehen. Ich wollte das auch keiner Frau zumuten, aber es ist nicht einfach so ganz alleine, ich habe jetzt wieder vermehrt Selbstmordgedanken. Es gibt ja sowieso keine Zukunft für mich, so einsam und alleine sitze ich eh nur meine Zeit hier auf Erden ab. Manche Krebskranke klammern sich an jeden Tag den sie ihr Leben mit einer Therapie noch verlängern können, ich würde lieber heute als morgen gehen. Würde ich das meinem Arzt sagen würde man mich in eine Psychaterie einweisen. So muss ich das alles mit mir alleine ausmachen und ich hoffe, dass auch die Chemotherapie versagen wird und mein Krebs weiter fortschreitet und ich nicht mehr so lange warten muss, oder den Mut finde und mir selbst ein Ende setze. Ich musste das alles einfach mal los werden.

Anzeige
Antworten (1)
    • Hey, wenn du das deinem Arzt erzählst, wird er dich nicht einweisen. Jeder kann eine nötige Behandlung trotz tödlicher Folge ablehnen, das ist etwas anderes als bewusst den Tod herbeizuführen, der ohne zutun nicht passiert wäre. Rede mit deinem Arzt, damit du auch mit jemanden reden kannst Psychiatrie und Chemotherapie als Zwangsmaßnahme darf es nicht geben, vor allem in deinem Alter nicht, das kannst du selber entscheiden. Wenn der Arzt schlecht ist, wird er sich persönlich angegriffen fühlen, aber lass dich da nicht runterziehen. Ich hoffe, er wird dich psychisch unterstützen.

      anmelden oder beitreten , um einen Kommentar zu verfassen.