Hey, ich bin's :)
Hey,
Ich bin neu hier und möchte mich gerne einmal vorstellen. :)
Ich bin Sophie (gerne könnt ich mich aber "Fee" oder "Finie" nennen) und bin 22 Jahre alt. Bis vor kurzem habe ich noch soziale Arbeit studiert, musste jedoch erstmal unterbrechen, da ich aufgrund meiner psychischen Erkrankungen nicht studierfähig bin. Seit mehreren Jahren habe ich Depressionen, Borderline, PTBS und eine Essstörung, die sich im Laufe der Zeit immer mal zwischenBulimie und Anorexie gewechselt hat. Anfang letzten Jahres habe ich angefangen, über die Essstörung zu reden und auch eine Therapie begonnen. Trotzdem fühle ich mich oft unverstanden und mag es nicht gerne, mit Freunden oder meiner Familie drüber zu reden weil oft nicht verstanden wird, wie es sich anfühlt. Seit einem Jahr bin ich wieder in eine restriktive Anorexie gerutsch und es ist schwer für mich zu akzeptieren, dass ich es trotz Klinik nicht geschafft habe, da raus zu kommen bzw besser damit klar zu kommen.
Bis zu meinem 18. Lebensjahr habe ich in meiner Herkunftsfamilie viel Gewalt und Missbrauch erlebt und bis vor ein paar Wochen habe ich es nie geschafft, wirklich darüber zu reden. Seit meinem Auszug mit 18 besteht kein Kontakt mehr zu meinen leiblichen Eltern oder meinen Geschwistern, was ziemlich schwierig für mich ist aber der Auzug war trotz der Folgen das Richtige, um mich selber zu schützen.
Jetzt habe ich durch meine beste Freundin eine neue tolle Familie, die mich behandelt, als wäre ich schon immer ein Teil von ihnen. Ich erfahre so viel Liebe,Halt und Sicherheit. Alles, was mir so lange gefehlt hat. Trotzdem fällt es mir sehr schwer, mich wirklich fallen zu lassen und oft auch Hilfe anzunehmen. Ich habe oft das Gefühl, viel zu kaputt zu sein und all das Gute nicht zu verdienen.
Trotzdem versuche ich, mit Therapie und anderen Hilfen irgendwie weiter zu kommen. Vor drei Wochen habe ich mich entschieden, Anzeige zu erstatten. Ein riesen Schritt für mich aber ich hoffe sehr, dass ich, wenn endlich gesehen wird, was mir passiert ist, vielleicht besser damit abschließen kann und mir hoffentlich auch eine gute Zukunft aufzubauen.
Ich könnte hier jetzt noch so viel mehr erzählen aber ich will euch auch nicht komplett überforden.
Ich hoffe, hier vielleicht etwas Unterstützung zu bekommen und meine Gedanken zu teilen.
Liebe Grüße :)
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- · mauerblümchen
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Hi,
das hört sich ja nach einer sehr guten Entwicklung an und auf jeden Fall nicht einfach. Rückschläge kann es immer geben, so wie es jeden treffen kann mit einer Depression oder Krise, das ist frustrierend aber menschlich.
Ich kann einiges mitfühlen, vor allem das Gefühl das Gute nicht zu verdienen. Das Umfeld ist zwar toll, trotzdem zieht das Gefühl richtig runter. Ich fühle mich wie ein furchtbarer Mensch, weil meine Probleme so sehr meinen Alltag bestimmen, dass meine Umfeld Nachteile dadurch hat. Und trotzdem ist mein Freundeskreis so nett :(
Kontaktabbruch ist bei mir nur zu meiner Mutter wegen emotionaler Gewalt (z.B.Erpressung weggeschickt zu werden und schlecht reden von eigenständigen Entscheidungen/Meinungen), Familiengefühl ist wegen ihr, weil sie unseren Vater früh aus dem Haus gemobbt hat, auch nicht da, obwohl der Kontakt zu ihm noch da ist.
Wenn du einfach nur erzählen oder dich austauschen möchtest, kannst du das gerne machen. Ich bin gespannt, wie es bei dir weitergeht und wünsche dir viel Kraft dabei
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- · ConAction SW
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Hallo Fee99,
Du darst hier gerne alles erzählen was dir so durch den Kopf geht :)
Hört sich so an, als hättest du schon einiges durchgemacht. Umso schöner, dass Menschen gefunden hast, die dir richtig gut tun. Ich denke es braucht Zeit um sich in einem neuen sozialen Umfeld wirklich fallen lassen zu können. Du hast sehr lange viele schlimme Erfahrungen gemacht und vermutlich auch eine Art Schutzmechanismus aufgebaut, um dich vor weiteren schlimmen Dingen zu schützen. Das hält dich vielleicht vom fallen lassen etwas ab.
So wie du dein Leben schilderst bist du auf einem guten Weg. Rückschläge sind natürlich immer frustrierend, auf der anderen Seite denke ich können sie auch zur Entwicklung beitragen. Eine gute Reflektion deinerseits ist dabei natürlich sehr wichtig.
Meld dich gerne auch bei uns. Wir sind Ansprechpartner*innen für Jugendliche und junge Erwachsene und hören dir gerne bei Fragen und Problemen zu.
Liebe Grüße ConAction Streetwork