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Heftiger Rückfall

Hallo Zusammen,

mir wurde eine atypische Bulimie diagnostiziert, mit welcher ich mich schon seit vielen jahren auseinandersetze und grundsätzlich auch schon viel daran gearbeitet habe. Es gab auch schon mindestens drei Jahre, wo ich mich eigentlich als Essstörungsfrei betrachtet habe. Anfang dieses Jahres habe ich geheilfastet, was ich immer einmal im Jahr mache und mir sehr gut tut. Ich weiß, dass das bei Essstörungen eher nicht empfohlen wird, aber ich habe 2021 und 2022 z. B. auch schon geheilfastet ohne dass das irgendwelche negativen Konsequenzen gehabt hätte und es hatte auch nicht zu Essanfällen geführt.

Nun war es so, ich fühlte mich in meinem Körper ziemlich wohl. Ich konnte gut aufstehen und habe eine richtig gute Routine entwickelt, morgens direkt Yoga zu machen und auch sonst sehr aktiv und sportlich zu sein und habe regelmäßige Mahlzeiten zu mir genommen und dann wurde ich aber auch etwas besessen, habe mich sehr viel mit Lebensmitteln und Rezepten beschäftigt, war plötzlich fixiert auf ein noch niedrigeres Gewicht als zuvor. Im Supermarkt war ich plötzlich überfordert von der Flut an vegannen Lebensmitteln.

Dann plötzlich auf einem Tanzfestival kamen die Essanfälle zurück. (Ich schätze, da ich dort alleine war, es um Weiblichkeit und körperlichen Ausdruck ging und es gab Buffets - damit habe ich ohnehin so meine Schwierigkeiten). Seitdem - also nun 2,5 Wochen habe ich täglich Essanfälle und habe in dieser Zeit bereits 8kg zugenommen. Die Intnensität der Essanfälle ist doller als jemals zuvor. Ich habe wirklich viel Schmerzen dadurch und kann es gerade doch nicht bremsen. Immer wieder kämpfe ich zwischen den Gedanken "Wie werde ich das Gewicht nur schnellst möglich wieder los" und der Regulierung und Anwendung alles bisher gelernten im Sinne von auf keinen Fall anfangen gegenzuregulieren, weiterhin regelmäßige Mahlzeiten essen, mich mit dem, was dahinterliegt beschäftigen etc.

Ich fange in einer Woche wieder an zu arbeiten nach einer langen Pause. Ich war letztes Jahr in der Klinik für 10 Wochen und danach noch 5 Monate zu Hause. Bis vor kurzem fühlte es sich so an als würde es richtig gut laufen und ich wollte im März noch richtig viel machen. Nun fühlt es sich an, wie der schwierigste Monat nach der Klinik, mir geht es fast so schlecht wie vor der Klinik und ich fühle mich in meinem Körper völlig unwohl und auch sonst wie eine Versagerin.

Ich bin in einer analytischen Therapie und fühle mich dort sehr aufgehoben. Es hat sicherlich auch mit dem Prozess dort zu tun. Ich bin dabei das zu bearbeiten und verstehen zu lernen. Es fällt mir aber schwer, das zu akzeptieren.

Mich interessiert, ob das jemand kennt, solche heftigen Rückfälle nach einer längeren Zeit, wo alles gut lief?

Und, ob es vielleicht auch normal ist, dass sich Symptome nochmal richtig heftig doll zeigen, bevor sie sich richtig verabschieden?

Ich freue mich über Ideen, Anregungen, Erfahrungen. Bitte respektvoll, wertschätzend und wertfrei.

Herzliche Grüße

SLSunny

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