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Die Psychobraut stellt sich vor

Hallo Psychobraut,

Wir  wollen dich hier Willkommen heißen. Hier gibt es nette Menschen mit denen du dich austauschen kannst. Der Chat ist Abends meist besucht.

Hoffe du findest hier das, was du suchst. Es gibt viel in diesem Forum zu entdecken,schaue dich einfach mal um.

Besten Gruss ElBarto

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Antworten (3)
    • Hallo Leute,

      ich bin Psychobraut und 19 Jahre alt. Ich wohne in Wannsee, in Berlin. Seit ich 11/12 Jahre alt bin leide ich an Depressionen. Damals ausgelöst durch ständiges Mobbing. Mit 16 erkrankte ich an einer Essstörung und nahm relativ viel ab. Ich stand, mit Untergewicht, vor meinem Vater und seiner Frau und meinte nur: "Ich bin so fett." Diese lachten und behaupteten, ich sei so dünn. Damals wurde ich auch von Lehrern angesprochen, dass ich so dünn geworden sei und, ob ich Probleme habe. Ich selbst kann mich nicht daran erinnern, dünn gewesen sein, wenn ich zurückdenke sehe ich ein fettes Mädchen. Mein, mittlerweile nicht mehr, bester Freund sagte mir einst: "Ich weiß noch, als ich damals, kurz nachdem wir uns kennengelernt haben, die Bilder von Dir im Bikini gesehen habe und mich einfach geekelt habe, weil Du so dünn warst." Hm. Wenn ich meinen Vater und seine Frau jedoch frage, dann sagen sie, ich wäre nie im Untergewicht und da ich mich zu der Zeit nie gewogen habe, kann ich heute nicht sagen, wie ernst es war. Nun ja, ich nahm wieder zu.
      Das Mobbing hörte in der neunten Klasse auf. Es war das erste Mal, dass ich in einer Gemeinschaft nicht mehr gemobbt wurde (seit dem Kindergarten wurde ich stets gehänselt).
      In der Grundschule wusste eine Klassenlehrerin gut über meine Vergangenheit bescheid. Sie wusste, dass meine Mutter Drogen nahm, mich einsperrte, beschimpfte, schlug, etc. und sagte, ich müsse dringend in Therapie. Mein Vater und seine Frau lehnten mit den Worten: "Wir haben doch kein verrücktes Kind!", ab. Tja und heute? Heute haben sie den Salat und ein komplett kaputtes Kind Twisted EvilSad .
      Aber weiter im Text.
      Ich fing an mich zu "ritzen", ein paar oberflächliche Kratzer. Ich weiß gar nicht mehr, was der Auslöser war, ich glaube, es war der Stress Zuhause, mit meinem Vater und meiner Frau, die mich immer schlecht gemacht und unterdrückt haben.
      Nun hatte ich also zuhause Probleme.
      Mit gerade mal 16 Jahren hatte ich dann ein weiteres traumatisches Erlebnis, mein damaliger Freund vergewaltigte mich. Nachdem er mich am Abend zuvor gegen meinen Willen ausgezogen hatte. Ich gebe  mir an der Vergewaltigung bis heute die Schuld, ist aber auch egal.
      Mit 17 hatte ich endgültig die Schnauze voll vom Leben, ich "ritzte" mich intensiver, immer noch Oberflächlich, aber dafür meinen ganzen Arm und meine ganzen Beine. Irgendwann nahm ich eine Überdosis, kam auf die ITS und meine Eltern erfuhren alles. Dumm gelaufen. Im Laufe des Jahres brach dann auch Borderline auf, weil einfach alles hochkam. Der Missbrauch in der Kindheit, von dem Freund meiner Mutter, die Tatsache, dass ich mit drei das erste Mal aus dem Fenster springen wollte, das Mobbing, der ständige Druck zuhause, die Vergewaltigung... Das war mir einfach zu viel. Mit zwölf schrieb ich ständig in mein Tagebuch, dass ich sterben wolle. Es deprimierte mich, dass es mir schon früher so schlecht ging.
      Ich kam nach dem Krankenhausaufenthalt, ich konnte mich deutlich von der Suizidalität distanzieren (Ha-Ha), wieder nachhause, entschied mich nach ein paar Tagen jedoch, in die Psychiatrie zu gehen. Mein Vater rastete aus. "Wenn es dir da besser gefällt, dann geh doch!"
      Ich ging. Und blieb eine Woche, dann überzeugten mich meine Eltern, dass es besser wäre, wieder nach Hause zu kommen (nochmal: Ha-Ha).
      Der zweite Suizidversuch folgte nach den Herbstferien. Ich schluckte wieder Schmerzmittel, kam wieder ins Krankenhaus. Mein Therapeut kam mich besuchen und ich sagte: "Wenn sie mich wieder nach Hause schicken, dann können sie mich gleich wieder einliefern.", also kam ich in eine Krisenwohnung und blieb dort drei Monate. Ich ritzte mich immer noch, schwänzte die Schule und flog irgendwann. Also stand ich da, ohne Schule, ohne Ausbildung, ohne Perspektive.
      Ich kam in eine Therapeutische WG (TWG) und hielt es dort gar nicht aus. Ich entwickelte eine stark ausgeprägte Sozialphobie und fing an, mich so tief zu schneiden, dass ich genäht werden musste. Alle zwei Tage wurde ich genäht und dann hatte ich sie, die Diagnose Borderline.
      Nach einem Suizidversuch, weil ich es in der TWG nicht mehr aushielt, flog ich aus der TWG und war obdachlos. Zum Glück kam ich beim Jugendnotdienst unter und hatte dann ein Gespräch mit dem Jugendamt und meinen Eltern, zu denen ich keinen Kontakt mehr hatte. Meine Eltern wurden gezwungen, mir eine Wohnung anzumieten, bis ich geplant in eine Klinik gehen würde. Sie taten es widerwillig.
      In der Wohnung ging es richtig los, ich schnitt mich, nahm Überdosen und landete auch im Krankenhaus. Einmal haute ich aus diesem ab und nahm eine weitere Überdosis. Ich wurde in der Psychiatrie zwangsuntergebracht, bis kurz vor meinem 18 Geburtstag.
      Nach meiner Entlassung war ich euphorisch und glücklich, doch das wandelte sich schnell. Ich nahm immer wieder Überdosen und dann kam ich das erste Mal in die Erwachsenenpsychiatrie. Auf die geschlossene affraid . Ich hatte so eine Angst!
      Am ende war es weniger schlimm als erwartet. Ich blieb eine Woche und kam auf die offene, nach zwei Wochen entwickelte ich ein ernsthaftes Drogenproblem. Ich konsumierte unglaublich viel (bis zu 1 1/2 gramm MDMA pro ziehen). Nach weiteren zwei Wochen hatte ich genug ich wollte meinem Leben ein Ende setzen und eine ÜD MDMA nehmen. Ich wurde rechtzeitig gestoppt und kam wieder auf die geschlossene. Für drei Monate, da ich immer wieder suizidal wurde und mich immer tiefer schnitt (bis zur Sehne etc.). Im Ausgang konsumierte ich immer noch Drogen, bis mir dieser gestrichen wurde und ich ohne Drogen klarkommen musste. Es war furchtbar!
      Nach den drei Monaten kam ich wieder auf die Offene für ein paar Wochen, ich vertrug mich mit meinen Eltern und zog zu ihnen. Ein paar Monate lief alles gut, dann gab es wieder streit Facepalm . Ich bekam jetzt fest angesetzte Medikamente, die ich immer wieder überdosierte. Mein Psychiater diagnostizierte mir erst Bulimie, dann EDNOS (und natürlich BPS). Irgendwann, nach tausend Panikattacken, Überdosierungen, Schnitten, leichten Psychosen durch Drogen, reichte es dem Krankenhaus in meiner Nähe und einer der Psychiater ließ mich wieder in die Akutklinik einweisen. Ich war eine Woche auf der Geschlossenen und den Rest der Zeit auf der Offenen (immer wieder für eine Nacht auf der geschlossenen, wegen akuter Suizidalität). Meinen 19ten Geburtstag verbrachte ich in der Klinik.
      Nach meiner Entlassung nahm mein Alkoholkonsum deutlich zu. Ich trank jeden Tag oder eine zeitlang gar nicht und wenn dann so viel, dass ich nicht mehr stehen konnte. Ich bekam die Diagnose Alkoholikerin. Mittlerweile war ich jede Woche bei meiner Hausärztin, die sich immer mehr sorgen um mich machte, weil ich wieder an Gewicht verlor.
      Eine Zeit lang klappte alles gut, dann bekam ich Panikattacken, täglich, schnitt mich wieder und landete immer wieder im KH. Zu der Zeit war ich bereits Krisenbegleiterin mit Schwerpunkt Mailberatung und meldete mich bei den Maltesern an.
      Der tag kam, an dem ich mich auf die Gleise werfen wollte. Ein Kumpel von den Maltesern rief die Polizei und ich kam, wieder, in die Klinik. Ich blieb zwei Wochen auf der geschlossenen, hatte Ausgang, nahm eine Überdosis, musste verlegt werden und blieb weiter sechs Wochen auf der geschlossenen, dann durfte ich auf die Offene. Ich wurde Medikamentös neu eingestellt und meine Eltern warfen mich endgültig raus. Der Kontakt brach wieder ab. Dann hatte ich ein Gespräch mit meinen Eltern, das mehr schlecht als recht verlief. Fazit: Ich besaufte mich und versuchte mich, als ich wieder nüchtern war, zu erwürgen, was geklappt hätte, wenn ich nicht meiner besten Freundin geschrieben hätte: "Danke, dass Du meine beste Freundin warst.", sie alarmierte die Station und ich kam für zwei Wochen auf die geschlossene und durfte dann wieder auf die Offene.
      Heute, fast 6 Monate nach meiner letzten Einweisung, werde ich demnächst entlassen. Es geht mir besser als jemals zuvor, trotz der zwei neuen Diagnosen, die ich mitnehme: Bipolar & ADS. Ich beginne demnächst meine Ausbildung zur Sanitäterin bei den Maltesern (ehrenamtlich) und arbeite als Krisenbegleiterin. Ab dem 1.3. beginne ich ein Praktikum bis zum 31.3. und ab dem 1.4.-1.7. ein weiteres. Ich habe einen Ausbildungsplatz, eine Wohnung, ein gesundes Verhältnis zu meinen Eltern und kann endlich wieder sagen, dass ich mein Leben liebe (das hatte ich noch nie).
      Sorry für den Roman!
      Liebe Grüße,
      eure Psychobraut

      • Hallo Psychobraut,

        Wir  wollen dich hier Willkommen heißen. Hier gibt es nette Menschen mit denen du dich austauschen kannst. Der Chat ist Abends meist besucht.

        Hoffe du findest hier das, was du suchst. Es gibt viel in diesem Forum zu entdecken,schaue dich einfach mal um.

        Besten Gruss ElBarto

        • habe deinen "roman" gelesen ;-)
          gratuliere, dass es dir wieder besser geht! bitte bleib dran, dass es weiterhin so läuft und lass dich bloß nicht von kurzen, schlechten phasen runtermachen!

          wünsch dir alles gute =)

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