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Cannabissucht meines Partners

Hallo zusammen,

ich möchte mich hier einfach mal auskotzen..., Ich vermute, mein Freund hat ein Problem mit Gras. Gerne möchte ich erstmal mehr ausschweifen. Und zwar sind wir jetzt seit fast 11 Jahren ein Paar. Vor meiner Zeit hat er bereits gekifft, dann aber gemerkt das das eigentlich für die Psyche gar nicht so toll ist, und (so vermute ich) seine Sucht auf eine andere projeziert (Tabak). Ich habe ihn schon rauchend kennengelernt, er hat aber nie übermäßig gepafft, vielleicht so 3-4 Zigaretten am Tag. Seit 2019 jedoch ist er wieder fleißig am kiffen. Anfänglich war es nur am Wochenende, was ich ja auch voll verstehen kann und ihm das auch gar nicht abstreitig reden mag. Hin und wieder verleitet es mich nämlich auch, zugegeben. 

Jedenfalls kam dann 2020. Glaube, es hat jedem in 2020 nicht kalt gelassen was da so auf der Welt passiert ist. Er hat jedenfalls angefangen, täglich zu kiffen. Und ich habe ihn fast täglich gebeten, bitte doch wenigstens mal ein paar Tage zu pausieren. Damit es halt nicht zur Gewohnheit wird. Wie gesagt, gegen den Konsum per se habe ich nichts. Habe ich ihm schon mehrfach auch erwähnt. Rede aber nur gegen Wände, denn eine Pause will und macht er nicht. Jeden Tag wird einmal der Vaporizer angeschmissen. Finde ich, wenn schon Konsum, dann wenigstens kein Joint, ganz gut. Durch den Vaporizer wird das Zeug nur erhitzt und nicht verbrannt. Trotzdem mache ich mir Sorgen, die er aber nicht für voll nimmt. Wir streiten uns fast täglich. Jedes Mal kommt das Argument, es sei sein Leben und ihm brauche man nichts vorzuschreiben, ist nicht viel besser als seine Mutter früher usw. Wo er im Großen und Ganzen eigentlich recht hat, wer bin ich schon ihm etwas vorzuschreiben. 

Der Konsum an und für sich, den hat er soweit im Griff, das er wirklich nur einmal am Tag (Wochenende ausgeschlossen) das Gerät anmacht. Hinzu kommt, was mich so in die Predullie bringt, ihm geht es durch das Zeug halt echt besser. Er redet mehr, ist lebensfroher und aktiver, ich komme durch das Zeug besser an ihn ran und auf eine andere Ebene... In meinen Augen lindert dieses Zeug seine depressive Veranlagung, lässt ihn mehr essen (er ist nur ein Strich in der Landschaft), er macht mehr Späße ect pp. Was mir allerdings so gar nicht gefällt: Spreche ich ihn darauf an das ich angst habe er wird süchtig, dann flippt er total aus. Über dieses Thema können wir einfach nicht gescheit reden. Er denkt, ich will ihm sein "Törtchen" stehlen. Dabei mache ich mir doch nur Gedanken. Er sagt, er habe es im Griff. Aber bemerke ich seine Launen, macht mir das schon große Sorgen... Versteht ihr meine Zwickmühle, ich weiß nicht ob ich das gut erkläre wie es mir damit geht. Und, wie oben schon geschrieben, hin und wieder verleitet es mich auch. Und diese Tatsache lässt mich teilweise auch echt aggressiv machen: Ich will ihm dieses Zeugs gar nicht ausreden! Denn ich merke, es hilft ihm. Besser eine Depression mit sowas in den Griff bekommen als Antidepressiva (von den Tabletten halte ich nicht wirklich viel). Muss es aber wirklich täglich sein? Und diese Streitereien, es gab schon viele heftige Diskussionen, aber das letzte Mal war besonders schlimm. Er meinte, wenn ich ihn nicht so akzeptieren würde wie er leben möchte, soll ich mich doch von ihm trennen. Das möchte ich allerdings nicht, weil ich weiß, das hinter dieser Fassade ein super sensibler Mensch ist, der sich bisher nur noch nicht gezeigt hat und nicht darüber reden mag, welche Dinge ihm weh tun. Stattdessen betäubt er sich mit C. Zugegeben, ich habe auch meine Suchtfaktoren (Schokolade, ist in manchen Situationen echt extrem). Meine Hoffnung ist und bleibt, sich gegenseitig zu stützen und nicht die eigentlichen Probleme und Ursachen wegzudrücken.

Habt ihr eine Idee, wie ich damit umgehen kann?

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Antworten (1)
    • Hallo,

      es klingt schon etwas danach, dass er "süchtig" ist, nach deinen Erzählungen wirkt es so, dass ihm der Konsum sehr wichtig ist und dieser auch häufig stattfindet. Das Problem, welches ich hier sehe, ist wohl, dass er das nicht so sieht und auch nicht bereit ist, den Konsum zu reduzieren, da es ihm ja damit besser geht. Ich denke, ohne externe Hilfe wird es schwierig, was du aber noch versuchen kannst, ist mit ihm noch einmal ein ganz offenes Gespräch zu führen und versuchen eine Vereinbarung zu treffen, also das er zB. nur mehr jeden zweiten Tag konsumiert oder ähnliches, sofern er dazu noch bereit ist. Ich weiß nicht, wie stark eure Liebe ist, aber wenn sie noch groß genug ist, wird er versuchen mit dir eine Lösung zu finden, falls die Sucht schon stärker ist, wird es ohne Hilfe von außen kaum mehr eine gute Lösung geben. Ich kenne selbst eine Person, die mit einem Alkoholiker zusammen ist, da scheint die Sucht leider gewonnen zu haben und das Ende wird sehr traurig sein. Ich wünsche dir jedenfalls, dass es hier anders ist und du noch auf einen guten Weg mit deinem Freund kommst.

      LG

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