Als wäre ein Sieb unter meiner Kraft

Hallo zusammen,

ich bin 31 Jahre alt und lebe alleine in meiner Wohnung. Meine Eltern wohnen zwar im gleichen Haus, aber wir sind da komplett voneinander getrennt.

Mir ging es all die Jahre gut, war ein fröhlicher Mensch und hatte einfach Spaß am Leben.

Nach meiner Zeit als Soldat auf Zeit habe ich mich damals in die Versicherungsbranche begeben und wurde selbstständiger Vermittler, was mit mäßigem Erfolg beschienen war.

In der Zeit fand ich auch raus, dass mich meine damalige Lebensgefährtin über einen Zeitraum von 1,5 Jahren mit ihrem ehemaligen Chef betrogen hat. Bis zu dem Zeitpunkt haben mich meine Selbstständigkeit und meine mittlerweile Exfreundin viel Geld gekostet, so dass ich Kredite aufnehmen musste.

Ich hab mich dann wieder vom Boden erhoben und bin in ein Angestelltenverhältnis in der Versicherungsbranche gewechselt. Dort lernte ich wieder eine Frau kennen, doch das war nach zwei Monaten Beziehung mit der Begründung "vielleicht stehe ich doch eher auf Arschlöcher" wieder vorbei.

Um ehrlich zu sein, ich hasse die Arbeit in der Versicherungsvermittlung. Ich möchte so sehr aus diesem Beruf entfliehen, aber es geht nicht. Die Raten wollen bezahlt werden und ich habe auch keinen anderen Beruf erlernt.

Seit zwei Monaten merke ich selbst, wie schlecht es mir eigentlich geht. Ich mache nichts in der Wohnung, erledige meine Post nicht, komme meinen Aufgaben auf der Arbeit nicht mehr nach und die Brückenpfeiler jeden Tag auf dem Heimweg sehen einladend aus.

Wenn ich zuhause bin, dann setze ich mich vor den PC, spiele ein Videospiel und quatsche dort mit den Leuten online. Das ist der einzige Zeitraum des Tages in dem ich mich wirklich wohl fühle.

Mittlerweile weiß ich wirklich nicht mehr, ob ich nun total bescheuert geworden bin.

Es geht mir irgendwie nicht darum wieder eine Frau zu finden. Ich möchte einfach nur wieder ein normales Leben führen können. Nur kriege ich zur Zeit gar nichts mehr auf die Reihe - für mich ein ungewohnter Zustand.

Arbeitstechnisch bin ich leider noch bis Mitte 2016 auf den Verdienst angewiesen. Wenn ich schuldenfrei bin, dann gehe ich auch liebend gerne anderer Arbeit nach. Da bin ich mir für nichts zu schade. Der Druck ist halt enorm groß.