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Trauma Herz OP

Hallo liebes Forum,

Habe letztes Jahr mein Abi gemacht und wurde zwischen schriftlichem und mündlichem Abi am offenen Herzen operiert. Das ist jetzt fast genau ein Jahr her. Mittlerweile bin ich 19. Ich habe unter starker PTBS gelitten, welches sich nach und nach verbessert. Aber ich habe das Gefühl, dass die Zeit schneller vergeht als mein Kopf mithalten kann. Viele erwarten von mir, dass alles wieder "normal" ist und ich einfach weiter machen soll als wäre nichts geschehen. Ich werde verurteilt, wenn ich etwas nicht kann, weil es mein Körper nicht schafft. Ich treffe auf totalen Unverständnis und fehlendes Mitgefühl. Entweder man betrachtet mich als "armes Ding" und unterschätzt alles was ich kann oder man ist knallhart zu mir und bringt mich an meine Grenzen. Woher können es die Menschen auch wissen, wenn sie es nicht selbst erlebt haben? Deshalb kann ich auch nicht wütend auf sie sein. Aber der Grund, warum es mich zerbricht ist nicht die Unverständis, sondern weil mir das einzige genommen wurde, was mich in der Balance hielt. Sport. Ich war 9 Jahre lang Leistungsschwimmerin. Durch meinen Angeborenen Herzfehler durfte ich 5 Jahre kein Sport machen. Ich hätte sonst sterben können. Mein Traum zum Sportabi war dahin. Okay habe mich damit abgefunden, aber jetzt kämpfe ich bis zum Umfallen für mein Sportstudium. Dafür braucht man einen Eignungstest. Dieser ist in einem Monat. Jedes Mal, wenn ich trainieren gehe, sehe ich diese Blicke von meinem Umfeld. Kränkende Blicke, welche mich zweifeln lassen. Mir ist es egal, ob Menschen mich beleidigen oder was sie von mir denken, aber Sport ist ein wunder Punkt bei mir. Denn ich weiß, dass es nicht so klappt wie es sollte oder dass ich nicht alle Anforderungen meistere. Es trifft mich, weil ich Angst habe, dass diese Blicke recht haben und ich noch nicht bereit bin für meine Ziele zu kämpfen, obwohl mein Kopf es bereits ist. 

Dennoch liebe ich mein Leben, ich liebe die Menschen in meinem Leben und ich bin dankbar, dass ich überhaupt hier bin. Und ich bin dankbar, dass ich die Krankheit habe und nicht Menschen, welche mir Nahe stehen. Es ist nur manchmal schwer für mich mit diesem Schicksal klarzukommen, denn davon ist so viel abhängig. Und dann fühle ich mich schlecht, weil es immer Menschen gibt, denen es schlechter geht. 

Hmm ja....komplizierte Story...vielleicht möchte ja jemand sich mit mir austauschen und auch von seinen Geschichten berichten. Ich mache hier sowas zum ersten Mal. 

LG

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Antworten (3)
    • Hallo und willkommen in der Community!

      Deine Geschichte ist natürlich nicht ganz leicht und deine Bedenken sind nachvollziehbar.

      Respekt für deine Einstellung, dass zeigt wieiviel Kraft in dir steckt.

      Fühle dich frei, in der Community über die Themen zu schreiben, die dich beschäftigen.

      LG

      • Kommentar von Gelöschter User ist ausgeblendet.
        • Hallo EndlichSorgenWeg,

          Wow, ich finds richtig cool und stark von dir, dass du nach dieser Erfahrung weiter an deinem Sporttraum festhältst.
          Das was dein Körper und deine Psyche mitgemacht haben ist wirklich nicht ohne, da darfst du ruhig mal denken, das du nicht mithalten kannst. Eine vollständige Genesung nach solch einer OP dauert einfach seine Zeit.
          Sport ist alles für dich und du willst es unbedingt durchziehen. Du wünscht dir Unterstützung von deinen Mitmenschen, bist aber auch willensstark genug, um es alleine zu schaffen, wenn es sein muss.
          Mit solch einem Schicksal klarzukommen nimmt dich wirklich sehr mit, weil du eben auch nicht weißt was dir die Zukunft bringen kann.

          Hör auf deinen Körper, denn du kennst ihn am besten.

          Falls du noch mehr darüber reden willst, meld dich gerne auch bei uns. Wir sind Ansprechpartner*innen für junge Menschen und helfen dir gerne.

          Liebe Grüße ConAction Streetwork

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