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Was soll das?

Ich habe in diesem Jahr bereits den dritten Schienensuizid hinter mir. Mir geht einfach nicht in den Kopf, weshalb diese Menschen es ok finden einen Lokführer zum Helfer wieder Willen zu machen. Offensichtlich sind diese Menschen so egoistisch, das sie nicht bedenken, was sie anderen damit antun. Ich habe viele Kollegen, die nach so einem Vorfall nie wieder auf eine Lok gestiegen sind und damit ihre Lebensgrundlage verloren haben. Ich verstehe es einfach nicht.

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Antworten (4)
    • Hallo N8Engel,

      willkomen in der Community. Ich habe erst kürzlich eine Dokumentation darüber gesehen und kann deine Gefühle verstehen. Ich denke, dass diese Menschen nicht in diesem Moment daran denken, dass sie eine andere Person und deren Leben so stark involvieren. Es ist pure Verzweiflung. In keinem Fall ist es gut. Wie geht es Dir damit?

      • hallo test1,

        ich kenne auch die andere Seite. Ich habe mir vor einigen Jahren eine reaktive Depression eingefangen (ICD10 F32.2) und war selbst suizidal. Das ich heute noch lebe, liegt nur daran, das ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie es auf die Personen wirkt, die den Mist dann wegräumen müssen.

        Aufgrund von Gesprächen mit Kollegen, weiss ich, das sich die Leute oft Gedanken machen, was sie tun hätten können, um das Zusammentreffen mit der Person zu verhindern, ohne auf die Antwort zu kommen, das sie nichts hätten tun können. Ein Zug fährt ca 80 km/h und es dauert 2,5 Sekunden bis die Bremse wirkt. Da kann man machen was man will, wenn eine Person 50m vor einem auftaucht gibt es nichts mehr zu tun. 

        Ich reagiere mit Wut auf diese Vorfälle. Ich wünsche mir einmal einen zu erwischen, bevor er vor den Zug springt, damit ich ihn zuerst verprügeln und dann ins Krankenhaus schleifen kann. Die Wut hat 2 Speisungen: zum einen, weil die Person denkt mich zum Assistenten bei seinem/ihrem Suizid machen zu müssen, ohne zu fragen, ob ich das will, zum anderen aber besonders wegen der Kollegen, die dann zum ***** werden.

        Bitte nehmt mir das nicht übel, aber es ist sehr einfach, wenn man den Druck spührt sich etwas anzutun, die Telefonnummer 112 zu wählen. Dort gibt es Leute, die Hilfe bringen können.

        • Der Eingangspost ist voll berechtigt, aber zu kurzsichtig gedacht. Und die Menschen, die sich vor den Zug werfen, können gar nicht so weit denken, was das mit dem Lockführer macht. Für sie zählt nur ein schneller Tod, in dem sie sich vor einen heranrasenden "Zugführerlosen" stählernen Koloss werfen. Auch ich habe mir Jahrzehnte keine Gedanken darüber gemacht, bis ich einen Bericht gesehen habe, in der Lokführer darüber berichteten. Da wurden mir die unmittelbaren Konsequenzen erst bewusst. Für meinen absehbaren Suizid fällt damit das schon mal heraus. Es gibt andere Wege, ohne viel Sauerei.

          Viele Berufsgruppen haben es mit Selbstmördern zu tun. Ich erinnere mich an die Aussage eines Mitarbeiters der Stadtreinigung. Viele stürzen sich von unserer Sperrmauer runter in die Tiefe, einmal sogar ein Vater mit seiner kleinen Tochter im Arm. Das kriegen wir alles gar nicht mit, es sei denn, nur am Rande.

          • Sich umzubringen ist gar nicht so leicht und dauert oft lange. Vor den Zug springen ist halt eine der sichersten und schnellsten Methoden. Die Leute die sowas machen sind nicht egoistisch, die können einfach an nichts anderes denken, als den Selbstmord.

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