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Sozialphobie

Tag Null,

So nenne ich meine ersten beiden Stunden in diesem neuen Forum

Hunderte Foren habe ich bisher besucht.

Viele wurden aufgegeben, immer wieder den Halt verloren.

Gesprächspartner verschwanden einfach oder begingen Suizid.

Teilweise in Livestreams in eben solchen Foren.

 

Es macht mir Angst.

Ich habe Angst.

Angst, dass ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein werde meineWohnung zu verlassen 

Ich Ertrage die Gegenwart fremder Menschen in meinem unmittelbaren Umfeld nicht

Und doch fehlt mir die Nähe.

Es ist paradox.

Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll.

Ich bin erwachsen, ich sollte keine Angst im Dunkeln haben.

Ich sollte mitten und fest im Leben stehen

Stattdessen, liege ich nachts wach, geblendet von meinem großen Monitor, jede Ecke beleuchtend

Den Flur nicht. Der Flur ist dunkel.

Mit einer Tür, die sich nicht vollkommen schließen und somit Platz für Horrorfantasien lässt.

Das ist Tag Null.

Wie viele Tage bleiben mir in diesem Forum, 

Bis mich auch hier der Wahnsinn trifft?

 

Klecks.

 

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Antworten (1)
    • Irgendwie scheint es mir, dass es mittlerweile immer mehr Menschen so geht..mich eingeschlossen..Menschen verlieren den sozialen Halt, vereinsamen immer mehr..trotz Internet, Globalisierung, Weltoffenheit, neue Paradigmen, usw...tja, Internet, das war mal in den Anfängen (vor ca. 15-20 Jahren) selbst für noch so eigentümliche und spezielle Menschen (wie mich) eine recht einträgliche Möglichkeit, Gleichgesinnte bzw. einfach nur potentielle Gefährten kennenzulernen.. auch ich hab damals sehr viele Zeitgenossen (persönlich und virtuell) kennengelernt..auch wenn letztlich nichts mehr davon geblieben ist..ich glaube, in den letzten 15 Jahren sind mir locker mehr als 100 Menschen nach und nach entschwunden..auch wenn die meisten davon keine wirklich ernsthaften "Kandidaten" für gemeinsame Wege waren..aber trotzdem..es schmerzt doch irgendwie..

      Aber heutzutage..es ist kaum mehr möglich, selbst wenn man in noch so vielen Foren registriert ist, noch Menschen "wirklich" kennenzulernen, für welchen Zweck auch immer..

      Sozialphobie kenn ich ebenfalls sehr gut..auch wenn ich es eher Misanthropie nennen würde (da die proaktive Ablehnung überwiegt)...fremde Menschen sind für mich per se unerträglich, zu 99 %..ich glaube, wenn man man mir 1000 beliebige Menschen vorstellen würde, würde ich vermutlich maximal 5-10 davon spontan einigermaßen sympathisch, erträglich, geistreich, entwicklungsfähig, vielversprechend, oder was auch immer finden..den Rest absolut unter jeder Kritik! Durchschnittsmenschen halt...Tja, manche halten das wahrscheinlich für krankhaft..ich persönlich auch (zum Teil zumindest), allerdings ist die konkrete Struktur meiner Krankheit bzw. Persönlichkeitsstörung bis heute ungeklärt (trotz Therapien, unzähliger psychiatrischer Gespräche, usw.). Wenn man aber den krankhaften Anteil vernachlässigt, so hat sicher meine hochsensible Grundstruktur (HSP) einen beträchtlichen Anteil an dieser komplexen und vielschichtigen Wahrnehmung. Ich verspüre, fühle und erkenne seit meiner Kindheit im Vergleich zu den meisten Mitmenschen ungleich mehr (in jeder Hinsicht), wenn ich mit irgendjemand nur rede, in sozialem Kontakt bin, Zärtlichkeiten austausche, was auch immer. Und ich kann diese vielfältigen Empfindungen und Informationen auch nicht verdrängen, weil sie nahezu ständig, wenn auch alternierend, in meinem Bewusstssein (und Vorbewusstsein) präsent sind und mich dauerhaft geprägt haben..

      Tja, um zum Teil finde ich es gut, allein zu sein, weil ich in den letzten Jahren mehr und mehr gelernt hab, dass man letztlich nur so innerlich wachsen und gedeihen kann, ob durch Meditation, allgemeiner Bewusstseinsentwicklung, Yoga, oder schlichtweg der kontemplativen Reflektion unserer komplexen Eingebundenheit in allem was ist.. Menschen behindern sich seit Ewigkeiten permanent gegenseitig in ihrer Entwicklung, das ist nichts Neues..aber dennoch bleibt eine gewisse Restsehnsucht erhalten, die einen immer wieder an gewisse (wenn auch extrem rare und zudem idealisierte) intensive Momente der Zweisamkeit erinnern..man fragt sich einfach, ob es nicht irgendwie doch möglich wäre..aber dabei bleibt es dann auch..

       

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