Kommentar zu 'Die andere Seite..... :-(('
  • wolkenlos..... ich bin sehr froh darüber, das Du da bist, und das Deine Versuche nicht geklappt haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Du kannst Dir nicht vorstellen, wie das ist, einen Menschen unter solchen Umständen ( sie war erst 20 :-(( ) zu verlieren. Es reißt einen förmlich den Boden unter den Füßen weg, und plötzlich ist das Leben nicht mehr das, was es einmal war, und wird nie mehr so sein.

    Natürlich habe ich meine Stieftochter geliebt,so wie ich meinen Mann liebe ( sie war ja ein Teil von ihm, und von Anfang an gehörte sie dazu, und somit auch zu unserer Beziehung).

    Ich wollte Ihr ja helfen, weil ich von Anfang an gesehen habe, das mit ihr etwas nicht stimmt ( damals war sie 11 und wurde aus einer psychologisch betreuten Schule entlassen). Nur am Anfang war ich sehr vorsichtig, da ich meinen Mann ja auch nicht verletzen wollte. Ich war damals geschockt, das man ein Kind in so einem Zustand ( total eingeschüchtert, klebte an Ihrem Vater wenn sie hier war, dieser musste immer in Sichtweite bleiben, damit sie keine Panik bekam. Kam überhaupt nicht mit kleinen Kindern klar, was ich auch komisch fand, das ein Kind keine Kinder mag.Konnte keine Minute still sitzen, oder sich mal längere Zeit mit etwas beschäftigen. Als ich mit meinem Mann vesucht habe ein Gespräch zu führen, meinte dieser das sich ihr Zustand um 180° verbessert hätte. Das musste ich ihm ja glauben, weil ich die Zeit davor nicht miterlebt habe, und somit habe ich dann an dem Thema nicht mehr festgehalten

    Dieser Zustand wurde mit der Zeit auch sehr viel besser, auch unser Verhältniss. So gut, das Sie eigendlich zu uns ziehen wollte. Damals hatten wir aber nur eine kleine Wohnung, weil mein Mann mit in meine Wohnung gezogen ist, so das dies erstmal nicht möglich war. Nachdem sie es damals der Mutter erzählte das sie zu uns kommen möchte, wurde der Kontakt zu uns erstmal für 7 Monate komplett unterbrochen ( hatte plötzlich lt. der Mutter keine Lust mehr zu uns zu kommen, keine Zeit etc.) Sie wurde von der Mutter so geimpft, das als wir ein Haus gekauft hatten, wo es auch ein Zimmer für sie gab, von Ihrer Seite aus kein Interesse mehr gab, zu uns zu ziehen.

    Da die Mutter ein totaler Einzelgänger war und ist, keine Freunde, keine Bekannte, hat diese sich an ihr Kind geklammert, ja es entstand meiner Meinung nach in all den Jahren eine sogenannte "Zwangsbeziehung zwischen Mutter und Kind"! Die Mutter hat nur mit dem Kind Sachen unternommen.... leider war sie auch immer Ansprechpartner für die Mutter, wenn es um Probleme ging. Oder besser gesagt, alles was meinem Mann an Ihrer Erziehung nicht gefiehl, und es der Mutter mitteilte, wurde natürlich gleich alles mit Ihr besprochen!

    Dadurch gab es natürlich auch oft Probleme mit dem Kind... weil wir ja immer die bösen waren, die ihre Mutter angriffen.Es war einfach irgendwann nicht mehr normal das ein Kind mit 18 bei der Mutter im Bett schläft...... die Mutter dagegen fand dies völlig normal. Und es gab sooo viele weitere Sachen, die dem Alter nicht entsprachen. Aber uns waren in vielen Sachen einfach die Hände gebunden, weil wir keinen Einfluss mehr ausüben konnten. Und aus Rücksicht dem Kind gegenüber haben wir ( oder besser gesagt mein Mann) sich die letzten 2 Jahre nicht mehr getraut mit der Mutter etwas zu besprechen, weil wir ja wussten das sie das gleich wieder von der Mutter erfährt.

    Zu Ihrem 18. Geburtstag haben wir Ihr dann so viel Geld geschenkt, das sie den Führerschein und ein Auto kaufen konnte. Wir erhofften uns damit auch, das sie dadurch " Ihre kleine Freiheit" bekommt und nicht mehr von der Mutter so abhängig ist. Das war im Dezember 2010. Im September 2010 starb meine Oma, die für mich immer mehr "Mutter" als Oma war. Oma mochte auch meine Stieftochter..... und da muss es auch einen Knacks gegeben haben... so sehe ich das heute! Denn sie wollte nie mit uns ans Grab von Oma gehen, das Thema Tod, war wohl schon zu dieser Zeit ein akutes Thema, oder wurde es!

    Im Januar 2011 dann der SM-Versuch. Es gab einen Abschiedsbrief, aus dem man erkennen konnte, das sie Angst hatte vor dem "erwachsen werden", das sie nicht erwachsen werden wollte. Sie wollte nicht mitansehen, wie wir alle älter werden, und dann sterben, und sie alleine übrig bleibt. Sie war dann 5 Wochen in der Klinik, und ging dann auf eigenen Wunsch nach Hause ( was wir nicht für gut befanden, weil die Ärzte eine weitere Therapie in der Psychatrie für richtig hielten) Aber wir hatten ja mal wieder kein Mitspracherecht, und somit entschied sie zusammen mit ihrer Mutter, das sie eine ambulante Therapie mit einem Psychologen machen wird. Sie hatte im September 2010 gerade eine Lehre angefangen, und hatte einen super Chef,der meinte sie solle erstmal wieder gesund werden, und im nächsten Lehrjahr würde sie Ihre Lehre dann von neuen beginnen können.

    Somit war sie dann 7 Monate zu Hause, und ging 1x die Woche zum Psychologen, der ihrer Meinung nach wortwörtlich " ein Arsch" war. Dies erzählt sie mir auf einer Autofahrt als ich sie fragte, wie es ihr so ginge, und wie sie mit dem Psychologen zurecht kommt. Mir war nämlich aufgefallen, das trotz Psychologen sich ihr Zustand auch nach einigen Monaten nicht gebessert hatte. Das war dann der letzte Versuch, das mein Mann mit der Mutter darüber geredet hat, das der Psychologe nicht der richtige wäre..... aber ein anderer wurde dann auch nicht gesucht!

    Wenn sie dann mal hier war, wollte sie nicht darüber reden, wie es ihr geht. Irgendwann vorher hatte sie mal erzählt, das Sie nicht mehr einkaufen geht, weil sie das Gefühl hat, das jeder sie anstarren würde. Ich habe sie dann mal zum einkaufen mitgenommen, weil ich sehen wollte, was sie sieht, und was ich sehe! Nichts von dem war so, wie sie es gesehen hat, keiner schaute sie an, und wenn dann nur, weil sie ein hübsches Mädchen war ( sie war gross, 1,78 und schlank). Das versuchte ich ihr immer und immer wieder zu erklären, aber oft hatte ich den Eindruck, das sie mir zwar zuhörte, aber am ende dann doch nicht wusste, was ich erzählt hatte.

    Sie hatte seit Jahren " Ihre eigene Welt", so sah ich das zumindest. Ein grosses Hobby von ihr war " Cosplay", wo sie auf die großen Treffen in ganz Deutschland ging ( mal mit Ihrer Mutter, aber auch mit ihrem Vater, je nachdem wer Zeit hatte). Da gab es dann plötzlich keine Probleme mit Menschen oder Menschenmasssen, da hat sie sich sogar sehr wohl gefühlt. Heute weiss ich warum...... sie war ja verkleidet, steckte in einer anderen Haut durch die Verkleidung.... keiner konnte " Sie" anschauen. Sie war ja an solchen Tagen nicht sie selbst sonder jemand anderes.

    Ihre " kleine Freiheit" wollte sie anscheinend nicht haben, obwohl sie nur gute Noten in der Schule hatte, und auch so intelligent war, ist sie 5x duch die theoretische PAutoprüfung gefallen, und hat dann erstmal mit dem Führerschein aufgehört. Auch 2 Jahre später hatte sie den Autoführerschein nicht gemacht..... warum auch immer.......

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