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Zu dem Zeitpunkt des Briefes wussten wir nur das Sie nicht mehr lebt.... wie wann wo.... das sollten wir dann 3 Tage später bei einem Seelsorger erfahren, der am besagten Tag die Mutter betreute. Ich muss sagen, einen Seelsorger habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.... ein Mensch der behutsam mit Menschen in so einer Situation umgeht. Das Gegenteil ( so empfand ich das zumindest) war der Fall! Der Boden unter den Füssen war eh nicht mehr vorhanden... nach diesem Tag vielen wir in ein richtiges Loch.
Uns wurde ein Testament überreicht, das wir uns zig mal durchgelesen haben, weil wir nicht verstehen konnten, warum und was da alles drin stand. Unter anderem das Ihr Vater nicht auf der Beerdigung erwünscht ist, und ich auch nicht ! Zitat " Aber auf gar keinen Fall die Ehefrau meines Vaters", das hat uns dann den Rest gegeben, vor allem mir, weil ich nicht weiss, warum sie mich plötzlich so gehasst hat. Ich wollte Ihr immer helfen, und hab sie wie meine eigene Tochter behandelt, und jetzt soll alles falsch gewesen sein was ich gemacht habe?? Deshalb bin ich so traurig und verzweifelt, weil ich ja nun auch eine große Schuld zu tragen habe.....
DWir durften nicht auf die Beerdigung, was ich als ganz ganz schlimm empfinde, weil man doch wenigstens Abschied nehmen möchte... aber nicht konnte und durfte. Es gibt auch kein Grab wo man im Nachhinein hingehen könnte... sie wollte auf die grüne Wiese. Und nun stehen wir ratlos da, jeder Tag ist ein Kampf. Ich versuche stark für meinen Mann zu sein, obwohl ich schwach bin. Die Mutter ist noch zu keinem Gespräch bereit. Wir stehen da und wurden behandelt, als wenn es uns nie gegeben hätte, und das schmerzt sehr, zu allem anderen Schmerz und der Traurigkeit die man eh schon hat.
So das ist meine Geschichte im groben erzählt..... viel länger geworden als ich eigendlich wollte. Aber heute konnte ich mal alles schreiben, weil mein Mann erst heute nachmittag wieder kommt.
Traurige Grüsse