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Wenn du an Gott glaubst und es dir etwas bringt, dann werde ich dir das sicher nicht ausreden wollen! Mir ist es sicher lieber, als wenn du schreiben würdest, du lebst primär, um anderen zu schaden, wobei ich dir dann auch schreiben müsste, dass du höchstens irdische Konsequenzen befürchten müsstest.
Ich entschied mich dafür, an Gott zu zweifeln, weil:1.) ich durch Erziehung an etwas anderes glauben könnte, wenn ich woanders auf die Welt gekommen wäre (z.B Buddhismus). Dann würde ich jetzt vermutlich glauben, ich wäre einmal ein Wurm gewesen. Oder ich wäre im tiefsten Urwald auf die Welt gekommen: dann würde ich an irgendwelche Geister und Dämonen glauben, natürlich nur sofern es weder ein Missionar noch die Bibel zu mir geschafft hätten. Oder was ist mit den World Trade Bombenattentäter: die glaubten fix daran für ihre Tat belohnt zu werden, während für uns westliche Weltmenschen diese Tat geradezu teuflisch ist.
2.) ich mich frage, welchen Sinn es überhaupt macht, Wesen zu erschaffen, die man dann auf einem Planeten leben lässt (Zoo für Gott?) Um Prüfungen zu absolvieren, die was zeigen sollen? Dass man würdig für die Ewigkeit ist? Warum hat mich Gott nicht vorher gefragt, ob ich mir seine Prüfungen überhaupt antun will?
3.) ich finde, dass Leben automatisch (auch) Leid bedeutet und das aufgrund der Bauart des Menschen an sich. Der Satan hat nicht den Schmerz empfunden. Körperlicher Schmerz soll dem menschen signalisieren, dass etwas nicht in ordnung ist. Psychischer Schmerz (Depressionen) ebenso, aber ob das nachträglich vom Satan so verändert wurde?
4.) ich extrem unglücklich bin und gar nicht die Ewigkeit suche (meine Motivation zu hoffen, dass es Gott und seinen Unsinn nicht gibt)
5.) Menschen mit bestimmten, zerstörten Gehirnregionen kein Gewissen haben - sind die dann genauso strafmündig vorm göttlichen Gericht?
6.) viele Menschen einen psychologisch nachvollziehbaren Grund* haben an Gott bzw. an ein Leben danach glauben zu wollen
* z.B der Glaube an Gerechtigkeit (Genugtuung) nach dem Tod ("Die Letzten werden die Ersten sein" - was man im Leben missen musste, wird Gott wieder gerade biegen, aber erst nach dem Tod) oderAngst vor Strafe/Suche nach Vergebung (im Knast finden immer wieder viele zu Gott) oder
Angst vor dem "Nichts" (meine Lieblingsurangst - ist wie Angst vor der Dunkelheit). Da wird schnell mal ein Gott erfunden...wie ein psychologischer Überlebensmechnsimus, denn Gedanken an Sinnlosigkeit sind wirklich schwer zu ertragen (siehe mich). oder:
Die Angst davor (bzw. Trost), geliebte Menschen nie wieder zu sehen (psychischer Schmerz des Verlusts) ist natürlich auch nicht ohne, aber dafür gibt es ja den Himmel :-)