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Hallo Rahel,
ich hatte lange Zeit sehr große Angst vor Ärzten. Ich bin zwar nicht in Panik ausgebrochen, aber alles in mir war in höchstem Alarmzustand bei jedem weißen Kittel, den ich in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus zu sehen bekam. Und ich wusste sehr lange nicht, woher das kam.
Erst nach langen Jahren der Therapie kam in mir eine Erinnerung im Zusammenhang mit einem Krankenhaus-Aufenthalt ins Bewusstsein. Da mussten mir wohl die Mandeln entfernt werden. Das Betäubungsmittel, das sie damals verwendeten, hatte wohl die Nachwirkung, dass ich nach dem Aufwachen so sehr ausgetickt bin, dass sie mich haben fixieren müssen. Ich war damals drei. Und meine Erzeuger hatten weder Erbarmen noch die Zeit, nach mir zu sehen. Da war ich also: Alleine unter mir wildfremden Menschen. In einem Gebäude, das voll mit kranken Menschen und fremden, Angst einflößenden, Gerüchen war. Und eine Operation, von der ich bis heute noch weiß, dass ich mitbekommen habe, wie ich auf den OP-Tisch verfrachtet worden bin. Und ein seltsamer Traum, während ich unter dem Einfluss der Narkose stand.
Ich habe diese Erinnerung erst mit 30 zurück bekommen. Und ich kann dir versichern, dass Therapie dabei ein sehr wirksames Mittel sein kann, wenn du auf den (sächlich) richtigen Therapeuten triffst. Offensichtlich war deine letzte Therapeutin nicht die richtige, denn sonst hättest du ja im Laufe der Behandlung Vertrauen schöpfen können. Und das ist ja nicht nur die Grundlage für die Therapie, sondern für jedes menschliche Miteinander.
Vielleicht magst du hier einmal herein schauen: http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?force=faq
Diese Frau weiß, wovon sie spricht, denn sie selbst war jahrelang Therapeutin und konnte auch erst mit Begleitung eines "wissenden Zeugen" zu sich selbst finden. Am wichtigsten ist, dass du dir selbst und deinen eigenen Gefühlen traust. Lasse dich blind von ihnen leiten, denn dein Körper weiß für dich, was gut und was richtig für dich ist. Ich würde dir in jedem Falle raten, dir auch die anderen Frames der Seite zu Gemüte zu führen, damit du siehst, was dir auf deinem Weg zu dir helfen kann.
Cyborg