Kommentar zu 'nach ca. 15 Jahren mit Depressionen...'
  • Hey Leute,

     

    ist nicht das erste Depressionsforum, das ich in der Hoffnung auf neue Ideen aufsuche, mir ist auch klar, dass eine fachärztliche Behandlung vermutlich das sinnvollste wäre, aber leider scheitert das aus mehreren Gründen schon seit Jahren xD

    Nach mehreren Anläufen mit SSRI unter Aufsicht meiner Fachärztin gebe ich das jetzt auch so langsam auf. Nicht dass ichs nicht mehr wollen würde, es erscheint nur so langsam absolut sinnlos. Vor ca. drei Jahren wollte ich meine Abschlüsse bis zum Studium nachholen, hab zwecks dessen einen Abendkurs angefangen, zur gleichen Zeit kam mein Sohn zur Welt, 3 Monate vor dem errechneten Termin. Wir verbrachten also die drei Monate jeden Tag von morgens bzw mittags bis zum Abend im Krankenhaus auf der Frühchenintensiv, Abends fuhr ich dann zum Kurs. Zu der Zeit habe ich 3 unterschiedliche SSRI ausprobiert, keins davon hatte einen wirklichen Effekt, entweder die Nebenwirkungen waren überwältigend, die Dosierung wurde angepasst und die Wirkung blieb ganz aus oder das Präparat wirkte sich zu stark auf meine kognitiven Fähigkeiten aus(gefangen im eigenen Vogelkäfig-Hirn), sodass weitere Depressionen auf Grund mangelnder Leistungsfähigkeit im Kurs eigentlich vorprogrammiert waren. Fast schon aus Verzweiflung fing ich dann an zu kiffen, was auch recht lang gut lief, zumindest konnte ich wieder schlafen, eine Zeit lang zumindest. Irgendwann nahm der Konsum überhand und aus einer Tüte zum schlafen wurden 2 oder 3. Bis Ende letzten Jahres war ich bei ca 1g pro Tag, was bei mir 3 Tüten, teilweise über den Tag verteilt, waren. (Der Kleine is bei Oma, rauchen, der Kleine ist mit Mama unterwegs und macht danach ohnehin Mittagsschlaf, rauchen.) Stoned habe ich mich tatsächlich nur einmal um meinen Sohn gekümmert als meine Freundin abends noch was einkaufen war, es ist nix passiert, aber ich habe mich danach nurnoch vor mir selbst geekelt, also mehr als gewöhnlich... Seit Anfang des Jahres rauche ich im Normalfall einmal die Woche, allerdings ist das letzte Woche aufgrund von aktuellen Ereignissen auch eingebrochen. Naja zumindest krig ichs allein unter Kontrolle.

     

    Freitag war ich mit meinem (nicht staatlichen) Betreuer bei meiner Fachärztin um die Gesamtsituation nochmal abzuklären und zu planen wie man weiter vorgehen kann:

    Die letzten 2 Wochen hatte ich 1 Nervenzusammenbruch, nachdem ich den Gedankenzug, auf den ich morgens nach dem Aufwachen gesprungen war, nicht mehr bremsen konnte. Insgesamt habe ich den Morgen dann sehr viel geschrieben, Beratungsstellen durchgerufen, war sehr motiviert etwas zu verändern und auf der Suche nach einen "Beruhigungsmittel" für eben solch extreme Situationen. Lief darauf hinnaus, dass ich zu dem Neurologen, der mit in der Praxis meiner Psychiaterin sitzt, per Notfalltermin ging. Der schien aber insgesamt und von anfang an nicht wirklich interessiert mir in irgend ner Form zu helfen Zitat:"Beruhigungsmittel kenne ich nicht, so nennts der Volksmund und ich werde ihnen nichts verschreiben." Mein Betreuer war da auch mit, er hat mich da halt hingefahren. Nachdem ich meinen Nervenzusammenbruch geschildert hatte und ihm sagte, dass das schon in Richtung Suizidgedanken ging, fiel bei ihm der Vorhang und er meinte direkt eine geschlossene Psychiatrie anrufen zu müssen, der Krankenwagen wäre dann gleich da... mein Betreuer versicherte ihm, dass er mich hin fährt und er lies sich widerwillig drauf ein. Nach ca 2 std und einem recht erquicklichen Gespräch in der Klinik konnte ich auch wieder gehen.

    Der eigentliche Punkt ist allerdings, dass meine Fachärztin mittlerweile auch die Drogenproblematik vorrangig sieht und es eigentlich keinem, ausser eben denen die mich regelmäßig sehen, da anders ergeht. Drogenberatung sieht ein Suchtproblem, die Depressionen kann man danach angehen, de fakto war die Aussage sogar eher, dass die Depressionen ja auch durch das Weed entstehen können, wir haben also umsonst erklärt wie alles zustande kam... xD

     

    Ich hatte einen Ersttermin in einer psychosomatischen Klinik, aber auch da wurde mir geraten, erstmal das weed anzugehen, damit man mich ordentlich Behandeln könnte, zu der Zeit war ich bald 4 Wochen abstinent. Mir fehlen also so langsam die Alternativen und ohne Ersatzpräparat gegen die Depressionen komplett aufs Gras zu verzichten erscheint mir mehr als schwachsinnig.

     

    Erstmal danke fürs lesen, ich hoffe ihr habt euch einigermaßen unterhalten gefühlt,

    sollte jemand ähnliche oder andere Erfahrungen mit Depressionen+Cannabis gemacht haben, würde mich das sehr interessieren.