Kommentar zu 'Geschichte meines Lebens'
  • Ich habe einiges schon gelesen hier,was mich echt mitgenommen hat.
    Da kommt mir meine Geschichte schon lächerlich vor.
    Ich bin zwar neu hier,habe mir aber nun lange überlegt,ob ich hier nun auch schreibe und habe mich entschieden auch was zu schreiben.
    Ich bin im April 1990 geboren.Damals waren meine Mutter und mein Vater wohl im Streit.Haben sich kurz nach meiner Geburt getrennt.
    Wurde mir halt immer so erzählt.
    Die ersten Erinnerungen,die ich habe sind von meinen Großeltern.Meine Mutter hat mich "abgeschoben" zu denen.Es war die schönste Zeit,bis meine Mutter nach ca 6 Jahren ankam (also sogesehen zu meiner Einschulung) und meinte,sie will mich wiederhaben.Meine Großeltern wussten immer wie es mir geht und was "zuhause" ablief.
    Ab da ging es Berg ab...
    Meine Mutter hat das Sorgerecht wiederbekommen und ich musste umziehen.Da war ich dann (ich weiß es nicht mehr so genau) 7 oder 8.Da erfuhr ich dann auch,dass ich 3 Geschwister  (2 Schwestern und ein Bruder.Alle jünger)habe,aber alle nur mütterlicherrseits mit mir verwandt.Mit allen habe ich mich nie wirklich gut verstanden.Deren Vater ist ein Kosovo-Albaner und nich grade ein freundlicher.
    Die ersten paar Monate,war es noch ziemlich ruhig.Dann fing es aber an,dass ich immer mehr im Haushalt machen musste... mit 8.Fing an mit abwaschen,ging weiter mit Wäsche waschen,Gartenarbeit und Hausputz.Während meine Mutter vorm PC hockte und Solitair gespielt hat.Im späteren Verlauf wurde daraus "World of Warcraft"...
    Lief es mal nich so wie von meine Mutter gewollt,gabs gerne mal Prügel.Oft auch mit Hilfsmitteln wie Fliegenklatschen oder heißem Kerzenwachs.Vieles aus meiner Kindheit weiß ich schon nicht mehr,worüber ich auch echt froh bin.Selten hatte ich das Glück,dass ich mal ein Wochenende bei meiner Oma schlafen durfte.Wo ich eigentlich nicht wieder weg wollte.
    Ich hatte vor meiner Mutter immer höllische Angst.Selbst mit 20 noch,wo ich sogesehen ausgezogen/abgehauen bin.Wie man das halt nennen will.Anfangs war es so schlimm,dass ich immer gefragt habe,ob ich mal das WC nutzen darf oder nen Schluck Wasser trinken darf.
    Zwei Erlebnisse werd ich aber nicht vergessen...
    Mit ca 9 Jahren hatte ich,wie es früher halt so war,nen Schlafanzug.Da ist es irgendwie passiert,dass am Ärmel nen kleines Loch entstand.Als meine Mutter dieses Loch sah und ich halt nicht wusste wie es passiert ist,wurde ich unter die Dusche gestellt.Unter eiskaltem Wasser und bestimmt ne Stunde ausgefragt.Zwischendrin gabs auch mal eine...
    Das andere Erlebnis war mit ca 11 Jahren.Wie man als kleiner Junge so is,klettert man schon mal auf nen Schrank.Dummerweise kippte dieser um und begrub mich unter sich.Ich hatte wohl großes Glück.dass die Türen aufklappten und ne Art Hohlraum entstand,da der Schrank mir wohl sämtlichen Knochen gebrochen hätte.Meine Mutter und meine jüngste Schwester waren als einzigstes noch zuhause.Meine Mutter hörte es knallen und kam die Treppe raufgestürmt.Anstatt zu fragen ob alles Okay ist,wurd ich am Kragen gepackt und durch die Gegend geschleudert und aufs übelste verprügelt...
    Das sind die beiden einzigsten Ereignisse,wo ich mich noch wirklich dran erinnern kann.
    Zuhause wurd ich entweder ignoriert oder angemeckert.In der Schule lief es auch nicht besser.Mobbing,was schon ne Art Schulsport ist,hab ich auch gut abbekommen...
    Hier is dann ne große Lücke im Gedächtnis.Mit ca 17 Jahren habe ich dann die Malerlehre angefangen.Das arbeiten hat echt Spaß gemacht und ich war froh,wenn es abends  länger dauerte um nach hause zu kommen.Berufsschule wiederrum war nicht so schön.Wobei es hier nich so schlimm war,wie in der Haupt- und Realschule.
    Mit 20 hätte ich eigentlich meine Gesellenprüfung machen müssen,wurde aber nicht zugelassen.Hätte dann ein halbes Jahr länger machen müssen,was dann aber nicht mehr ging.Zu dieser Zeit hat mir meine Mutter auch immer noch gerne eine geknallt.Es müsste das Jahr 2010 nun sein.
    Es waren Sommerferien und ich hätte 2 Wochen Urlaub.Da ich aber nicht mit meiner Mutter,ihrem Mann und meinen Geschwistern mit wollte zur Verwandschaft des Mannes,hab ich mich freiwillig bei der Arbeit gemeldet um mit dem Juniorchef den Urlaub über arbeiten zu gehen.Die erste Woche war schnell um und es war schön alleine zu sein.Die Woche drauf,wollten wir dann auch endlich Urlaub machen,also hatte ich frei.
    Bis zum Donnerstag in dieser Woche war noch alles gut.(Soweit es halt gut sein konnte)
    An besagten Donnerstag bekam ich dann einen Anruf von meinem Großonkel in Bremen.Der Bruder meiner Oma.Wurde halt gefragt wie es mir geht und ob ich nicht Lust hätte nach Bremen zu kommen um sie zu besuchen.
    Muss hier eben erklären,dass ich meine Oma und ihren Bruder zu diesem Zeitpunkt fast 5 Jahre nicht gesehen habe.Meine Oma und mein Opa haben sich getrennt,weswegen meine Oma nach Bremen zog.
    Hab dann am Telefon auch kurz mit meiner Oma geredet.Die beiden wollten mich überreden paar Tage nach Bremen zu kommen.Da ich aber rießen Angst hatte,dass meine Mutter das rausbekommt,wollte ich nicht losfahren.Dann hat mein Onkel nochmal versucht mich zu überreden.Und er erzählte mir,dass meine Oma Brustkrebs hat.
    Ich habe bis heute unendlichen Hass auf meine Mutter,dass sie es nicht für notwendig hielt,es mal zu erwähnen...
    So schnell habe ich noch nie meinen Rucksack gepackt und bin die 10km zum Bahnhof gefahren (mit dem Fahrrad,da ich kein eigenes Auto hatte/habe).Abends kam ich dann an und dann wurde erstmal Zeit mit meiner richtigen Familie verbracht.Also meiner Oma und ihrem Bruder.Sonntags kam dann leider der Schrecken.
    Anruf vom Ehemann meiner Mutter.
    Ich solle doch zusehen,dass ich nach hause komme.Ich hab natürlich keinen Ton rausgebracht.Nach ca 5 Anrufen und ca 1,5h später,hat mir mein Onkel das Telefon aus der Hand genommen und gesagt,dass ich nun hierbleibe.Da kam dann ne Morddrohung vom Mann meiner Mutter.Gegen meinen Onkel und mir.Nachmittags wollten die dann in Bremen ankommen und mich mitnehmen.
    Habe mir erst nichts bei gedacht,aber der Ehemann ist wie erwähnt Kosovo-Albaner,der gerne mal ausrastet und Schlachter ist.Hat also viele Messer  zuhause gehabt.Und mir viel ein,dass 3 Luftgewehre,ein Revolver und eine 9mm Pistole bei denen lag.Mein Onkel und ich sind deswegen direkt zur Polizei und haben Anzeige erstattet.
    Nachmitags kam dann meine Mutter und ihr Mann an und wollten dass ich mitkomme.Nach einem Gespräch mit meiner Mutter mit großer Angst,sollte ich mir überlegen,ob ich nun zurück komme oder bleibe.Meine Oma,mein Onkel und seine Frau,Freunde von ihnen und die Töchter haben mir geholfen,dass ich meinen Hausschlüssel abgegen habe und ich in Bremen geblieben bin.Die Abschiedsworte meiner Mutter waren:
    "Ihr könnt alle hier in Bremen verrecken.Und auch meine Mutter,deine Oma kann am Krebs verrecken"
    Meine Meinung habe ich bis heute nicht gesagt.Was mich auch traurig macht.
    Meine Mutter und ihr Mann sind ohne mich gefahren.Habe von meiner Tante (die Schwester meiner Mutter) im nachhinein erfahren,dass die KRIPO bei meiner Mutter war und das Haus nach den Waffen durchsucht hat.
    Da ich nur mit nem kleinen Rucksack nach Bremen kam und nur ca Klamotten für ne Woche dabei hatte,musste ich noch ein letztes mal zurück um mein Zeug zu holen.Ich habe dafür Polizeischutz bekommen,worüber ich echt froh war.Hatte aber auch rießiges Glück,dass nur meine geschwister zuhause waren.Die anderen waren auf Arbeit.Meinen Hund durfte ich nicht mitnehmen,Ben hieß er und war ein Collie.2 Wochen nachdem ich da weg war,ist er gestorben...
    Als ich mich dann in Bremen eingelebt hatte,war ich ca 3 Monate Leiharbeiter und bis zum 01.01.2011 arbeitslos.Dank meiner Tante (Schwester meiner Mutter) hab ich dann mit 20 Jahren meinen Vater kennengelernt.Anfangs war der Kontakt echt gut und ich war relativ oft da.Auch habe ich viele meiner Familie kennengelernt,doch gab es auch traurige Dinge.
    Die Eltern meines Vaters,wollten mich am Sterbebett noch ein letztes mal sehen.Aber meine Mutter hat jeden versuch abgewimmelt,dem mein Vater unternahm um Kontakt aufzubauen.Noch ein Grund warum ich meine Mutter hasse...
    Ab den 01.01.11 war ich dann Soldat,einer der wenigen,die noch eingezogen wurden.Wollte nie hin,habe aber sogar von 6 Monate auf 23 Monate verlängert.Es war echt eine gute Erfahrung.Besonders die Kameradschaft.Auch lernte ich zu Anfang meine Soldatenzeit mit 21 meine erste Freundin kennen.
    Denn einem Kameraden habe ich es zu verdanken,dass ich nicht ganz abgestürzt bin sondern ärztlich behandelt wurde.ca 7 Monate vor Ende meiner Dienstzeit fing es an,dass es mir immer schlechter ging und ich zum ersten mal in meinem Leben einen Ausraster hatte.Naja,Ausraster kann man eigentlich nicht sagen.Habe einen Kameraden,der mich dumm angemacht hat,in voller Lautstärke meine Meinung gesagt.Bin ausm Gebäude raus und zusammengebrochen..
    Dank der Bundeswehr,habe ich dann schnell einen Platz in Bad Bevensen bekommen um eine stationäre Therapoie zu machen.Wäre wohl gut zu wissen,dass ich bis vor der Therapie kaum jemanden in die Augen schauen konnte.Konnte mich kaum verständigen,also war bei Gesprächen sehr still.Und ich bin beim kleinsten Geräusch zusammengeschreckt.Auch habe ich (ich hoffe das ist richtig so) oft "dissoziatives" Verhalten an den Tag gelegt.Also ich war oft in Gedanken und hab das erlebte vor dem inneren Auge nochmal erlebt.Meist war ich so tief in Gedanken,dass ich erst zurück kam,wenn man mich angestupst hat.
    Nach 2,5 Monaten in der Klinik ging es erstmal Berg auf.Klar,es wurden bei mit PTBS und Depressionen diagnostiziert und Arbeitsunfähigkeit,aber ich konnte anderen einigermaßen in die Augen schauen und auch mal mit anderen reden.
    Nach ca einem Jahr wurde es wieder schlimmer.Ich ging dann ca 3 Monate in eine Tagesklinik und habe danach versucht meine Ausbildung abzuschließen.Da ich aber den Stress nicht mehr ab kann,musste ich das auch abbrechen.
    Das ist eins der Dinge die mich heute noch belasten.Dazu kommt,dass meine Oma am 07.10.13 den Kampf gegen den Krebs verloren hat.Ich habe sie lange Leiden sehen,trotz sehr starker Betäubungsmittel :´(  Ich habe es nicht geschafft mich zu verabschieden...Ich wollte mich nicht verabschieden...Ich wollte nich das sie stirbt...
    Bei der Beerdigung war ich dann kurz vorm Zusammenbruch.Habe aber kein Abschied nehmen können...
    Auch belastet es mich,dass ich seit ca 3 Wochen wieder Single bin.Sie hat sich heimlich mit nem Arbeitskollegen getroffen und "Spaß" gehabt und sich letztendlich ihn ihn verliebt...
    Nun kommen wir dann zum Ende...
    Heute belasten mich Schlafstörungen und Ängste.Depressionen auch.Und die Angst ist groß,dass ich auch Burnout habe.Ich schaff es auch nicht mir einen Therapieplatz zu suchen...
    Verhaltenstherapie is schon sicher,dass ich das brauche,aber ich denke auch ne Traumatherapie oder dergleichen wäre gut...
    Das hat mich echt viel meiner Kraft gekostet das zu schreiben.Und es wird wohl auch nicht das letzte mal sein,dass ich das erzähle.Spätestens wenn ich erneut in Therapie gehe...