Kommentar zu 'Schlaflose Nächte'
Kommentar zu Schlaflose Nächte
  • Hey Joschi

    es zeugt von Stärke wenn jemand wie du noch Mitgefühl für jemand wie mich hat. Das zeigt das du trotz dem ganzen scheiß in deinem Leben noch nicht erkaltet bist. Nimm doch diese Stärke und such dir Professionelle Hilfe.

    Ich erzähle dir mal wie es für mich war als ich mich endlich dazu entschloss Hilfe anzunehmen vielleicht hilft es dir auch diesen schritt zu wagen, ich weiß selber wie hart es ist so ein Schritt zu gehen und kann dich auch sehr gut verstehen.

    Im Grunde legte mir meine Hausärztin nahe in einer Tagesklinik zu gehen als ich bei einer Untersuchung bei ihr Emotional total zusammen brach. Ich zog gerade erst vor ein paar Monaten nach Thüringen, hier lief alles schief. Mein Arbeitgeber hielt sich nicht an abgemachten ( ich war Leiharbeiterin) gab mir nur die beschissenen Jobs die körperlich für mich gar nicht zu schaffen waren und zahlte nicht das was ausgemacht war. Hinzu kam das ich als Wessi hier im Osten es eh nicht leicht hatte. Meine netten Kolleginnen undecided  sahen es gar nicht gerne das ich mir nix gefallen lies und immer den Mund aufmachte wenn mir was nicht passte, ich kann echt nicht glauben das Erwachsene Menschen sich soviel für so wenig Geld gefallen lassen, sie versuchten mich zu Mobben und zeigten mir jeden Tag wie unerwünscht ich doch war. Aber ich war lange genug ein Opfer und wehrte mich. das machte alles nur noch schlimmer. Dann zog ich hier ja wegen einem Mann her weil ich irrtümlich geglaubt habe das wir so endlich einen Schritt weiter kamen. Seit 5 Jahren war ich mit ihm zusammen und immer jammerte er das die Entfernung zwischen uns so groß ist ( ich komme ursprünglich aus der nähe von Wolfsburg und er ist in Hessen zu hause) und wir uns dadurch nur selten sahen. Ich wusste ja nicht das es ihm nur um das eine ging obwohl ich es immer geahnt habe und das er das lieber öfters hätte. Sex ist für mich nur ein Mittel zum Zweck die Fähigkeit da irgendwas schönes zu empfinden wurde mir genommen ich bin ja schon froh das ich es mittlerweile ertragen kann jemand über mir zu haben. Aber durch Sex bekomme ich wärme und Geborgenheit etwas was ich wie die Luft zum atmen brauche. Du wirst das verstehen können den auch du hast auf das in deiner Kindheit verzichten müssen. Nun gut es stellte sich heraus das er überhaupt keine Beziehung mit mir wollte, ich bin ihm zu anstrengend raste zu oft aus und ruder dann wieder zurück (wenn man mir weh tut schlage ich Banal alles kurz und klein was mir aber hinterher immer leid tut) was ihn aber wirklich störte ist mein Alter, obwohl er genauso alt ist wie ich wollte er doch lieber eine die ihm noch Kinder schenkt da er keine hatte wollte er unbedingt Vater werden. Und er hat von mir erwartet, das ich ihm bis er die eine gefunden hat zur Verfügung stehe nur damit er nicht auf Sex verzichten muss. Mit einem schlag brach meine Welt in sich zusammen ich fühlte mich dreckig und benutzt. das alles lies mich komplett zusammen brechen und war der Grund warum ich endlich Hilfe annahm. 

    Die ersten tage dort waren sehr hart für mich, ich habe mich so schrecklich geschämt hab mich schwach gefühlt weil ich mit meinen Problemen nicht mehr alleine klar kam. Ich habe alle dort gehasst die mich zwangen vor ihnen zu weinen. Tränen sind was für schwache die starken unterdrücken ihre Gefühle dachte ich irrtümliche aber so wurde ich ja nun mal erzogen. Ich war am Anfang gar nicht in der Lage zu reden und dennoch zwangen sie mich dazu. Dann legte man mir nahe Medikamente zu nehmen auch das wollte ich nicht aber ich sah dann ein das ich ohne nicht wirklich weiter kam also nahm ich sie. Plötzlich konnte ich wieder schlafen, und in meinem Kopf herrschte zum ersten mal ruhe, das hat mir schon angst gemacht und auch nicht wirklich gefallen. Durch die Medikamente hatte ich auch ein schrecklichen Muskelkater aber das zeigte mir nur wie hart ich die letzten Jahre doch gearbeitet habe und es nicht einmal mehr bemerkt hatte. Ich war dann endlich in der Lage zu reden und es half endlich mal all den Mist rauszulassen. Nach 8 Wochen Therapie musste ich eine 6 Wöchige Zwangspause einlegen da man festgestellt hatte das ich Psychosomatisch bin und dadurch das ich ständig krank war (bei mir sind es Symptome wie bei einer Grippe) brauchte meine Seele dringen Zeit das alles erst einmal sacken zu lassen. Ich fühlte mich im Stich gelassen jetzt wo ich endlich soweit war sollte ich zu Hause sitzen allein?? Jetzt wo sie den ganzen Mist wieder nach oben geholt haben wollten die mich damit alleine lassen. Merkten die nicht was sie mir da zumuteten? Was wenn ich mir was antue ist es ihnen egal bin ich den auch scheiß egal? Das alles war in meinem Kopf weil ich nackte pure angst hatte. Bis man mir die Dinge genauer erklärte warum es so wichtig für mich ist jetzt eine Pause zu machen und wie gefährlich eine Psychosomatische Erkrankung sein kann und das ich doch weiterhin meine Gespräche mit meiner Therapeutin bekomme. Da ich es eh nicht ändern konnte nahm ich es hin, auch wenn ich immer noch angst hatte. In den sechs Wochen ist in meinem Kopf so wahnsinnig viel passiert das hätte ich nie für möglich gehalten und es ging mir erstaunlicher weise mit jedem Tag besser. Plötzlich konnte ich mit dem was ich in der Therapie oft für puren Blödsinn hielt etwas anfangen. Ich will hier gar nicht so weit ins Detail gehen. Nach der Pause war ich dann noch einmal für 4 Wochen in der Tagesklinik die mir aber nicht mehr viel gebracht haben. Irgendwie hatte ich das Gefühl ein schritt übersprungen zu haben. Zuhause setzte ich die Medikamente ab (ich rate jedem ab mir das nachzumachen) Ich wollte wissen ob es mir wirklich besser ging oder ob mir die Medikamente das nur vorgaukelten und siehe da mir geht es beschissen ich war da zu vorschnell. Ich will niemanden weiß machen das es gut ist Medikamente zu nehmen ich will auch niemanden vorschwindeln das sie Harmlos sind die Nebenwirkungen können schon sehr heftig sein, von Mitpatienten weiß ich das manche überhaupt nix von den Nebenwirkungen gemerkt haben aber ich habe eine menge Nebenwirkungen zu spüren bekommen, was auch der mit ein Grund war sie abzusetzen. Trotzdem nehme ich sie lieber wieder ein bis ich wirklich soweit bin. Denn ich weiß ich habe noch einen sehr langen weg vor mir der schon hart genug ist und den mir die Medikamente ein wenig leichter machen. Ich habe viel gelernt und auch umgesetzt keine frage dennoch fehlt mir noch ein schritt. Ich habe dem Typ (oh ja ich habe ihm bis vor kurzen immer noch erlaubt mich auszunutzen, bis ich erkannt habe das ich ein verf*** Junky bin und er meine Droge war) endlich den Laufpass gegeben, ich bin endlich wieder in der Lage meinen Haushalt in Schuss zu halten und ich kann ab und an wieder lachen. Es gibt immer mehr gute Tage und nicht mehr nur schlechte und ab und an habe ich auch richtig bock aufs Leben. 

    Solltest du dich entscheiden doch Hilfe anzunehmen dann würde ich dir eher erst einmal zu einer Trauma- Therapie raten den das ist der schritt der mir fehlte, denn was mir in der Tagesklinik gefehlt hatte waren Menschen die das durchgemacht haben wie ich und du. Bei 40 Leuten war nicht einer der ein Missbrauchs opfer war und ich hätte mir gewünscht mich mit jemanden darüber auszutauschen. In einer Tagesklinik helfen dir oft die Mitpatienten mehr als die Therapeuten. Ich weiß noch nicht ob ich diesen Schritt nachholen werde erst einmal möchte ich wieder arbeiten gehen aber sollte ich merken das es mir wieder schlechter geht suche ich mir sofort wieder Hilfe. Ich habe  ja jetzt eine Therapeutin an meiner Seite, die ich mein Leben lang auch brauchen werde und das auch akzeptiere weil sie eher erkennt wenn ich wieder Rückschritte mache.

    Möchtest du noch mehr über eine Tagesklinik erfahren oder hast andere fragen dann scheu dich nicht sie mir zu stellen. Denn.....

     

    Der Himmel ist von dunklen Wolken überzogen, aber ich denke zusammen können wir die Sonne scheinen lassen! Wir sollten es gemeinsam zum Strahlen bringen anstatt das es jeder alleine zum Regnen bringt.

    Lg Gabi