Kommentar zu 'Gewissenskonflikt'
Kommentar zu Gewissenskonflikt
  • Hallo DrCrazy!

    Tja, Ärzte sind eben auch nur Menschen und unter Psychologen und Psychiatern gibt es genauso schräge Vögel wie anderswo auch.

    Um erstmal ein grundlegendes Setting zu erreichen wird meistens ein Aufenthalt in der Psychiatrie empfohlen, dort kann man sich ganz seinen Problemen widmen und wird nicht durch Arbeit, Studium usw. abgelenkt. Auch das Ausprobieren von verschiedenen Medikamenten ist dort besser möglich, falls unangenehme Nebenwirkungen auftreten kann man das sofort mit dem Arzt besprechen. Von daher hat Dir der Arzt da nichts falsches gesagt......

    Ich leide ebenfalls unter rezidivierenden schweren Depressionen und hatte eine Psychose. Daher war ich zweimal für jeweils 3 Monate in der Psychiatrie, hab eine 15 monatige stationäre Reha hinter mir und dazu noch mehrere ambulante Gesprächstherapien abgeschlossen. Also viel Arbeit, aber es sich auf jeden Fall gelohnt. ;-)

    Wie ich schon schrieb, besteht zwischen deiner Krankheit und deinen negativen Gedanken/Gefühlen ein Zusammenhang. Deine Gedanken erzeugen negative Gefühle und diese Gefühle erzeugen wieder Gedanken. Die ganze Geschichte dreht sich also im Kreis, in der Psychiatrie haben wir oft vom Hamsterrad gesprochen. Auch deine Mimik und Körperhaltung bestimmt deine Gefühls- und Gedankenwelt. Du kannst das selbst ausprobieren, lächel einfach eine Zeit lang und versuche dabei an etwas Negatives zu denken, schwierig oder?

    Einer meiner Therapeuten meinte das Problem sei, das depressive Menschen die Welt so sehen wie sie ist und nicht, wie gesunde Menschen, zum "Selbstbetrug neigen. Freud sah das ganz ähnlich.

    Wie schon gesagt, ob Du dich mit diesen Gedanken rumquälst oder nicht, wird die Welt nicht verändern. Wenn Du aber lebst und Dinge veränderst die Dir nicht gefallen, hast Du deine Chance genutzt.

    Es liegt bei Dir wie Du die Welt sehen willst und auch aus ihr, zumindest teilweise, einen besseren Ort zu machen. :-)