Kommentar zu 'Keine Frage des obs, sondern des wanns und des wies - Jemand an diesem Punkt der sich austauschen möchte?'
  • Hallo Mina - 300mg? Da wundert es nicht, dass es dir nicht gut ging. Venlafaxin ist ein SRNI, das bedeutet, es hemmt sowohl die Serotoninwiederaufnahme (Serotonin macht fröhlich) wie auch die Noradrenalinwiederaufnahme (sorgt für Antrieb). Die Normaldosis sind 150mg, manche kommen auch mit 75mg klar. Es gilt: umso höher die Dosis, umso wirksamer der NoradrenalinAnteil. Entsprechend wirst du dich gefühlt haben wie nach 3 Liter Kaffee. Unruhe, schwitzen, Nervosität. Folglich wäre hier, wenn du das Medikament ansonsten vertragen hast, ein langsames einschleichen sinnvoller gewesen. z.B. 37,5mg, 75mg, 112,5mg und 150mg. Jeweils im Abstand einer Woche. So könntest du die Dosis finden, die für dich das Optimum aus Wirkung und Nebenwirkung darstellt.

    Ich kann es durchaus verstehen, dass man lebensmüde ist. Ich kenne das Gefühl mehr als gut. Dennoch hast du ein Kind, welches auf dich angewiesen und dich braucht. Entsprechend ist es durchaus eine Option, erst deine Möglichkeiten auszuschöpfen und dann ggf. eine endgültige Lösung anzustreben. Du musst nicht zwingend eine Therapie machen oder über deine Probleme reden. Das kann zwar helfen, jedoch ist auch eine medikamentöse Einstellung für einige Zeit eine passable Lösung.

    Solltest du keinerlei Optionen mehr in Betracht ziehen - wende dich an den DGHS.

    Ich wünsche dir und vor allem auch deinen Kindern alles Liebe und hoffe, du findest eine für dich gangbare Lösung.

    • Klingt für mich ehrlich gesagt wie die ultimative Motivation. Du hast eine Mutter, die nichts mit dir zu tun haben will. Dein Freitod wäre die identische Botschaft an deine Kinder - auch sie werden daraus schließen, dass sie nicht wertvoll genug waren, dass du am Leben bleibst und eine Lösung für dich findest. Der "Klick" auf welchen du so sehr hoffst - kann durch das passende Medikament erreicht werden. Klar, die ersten Wochen auf diesen Medikamenten sind schwer und vielleicht brauchst du ein, zwei Versuche... Aber was hast du zu verlieren? Dir geht es doch bereits super schlecht - im Grunde kann's nur aufwärts gehen.

      • Puh, das hat gesessen. War das der Klick?

        Ich habe ja sonst keinen zum Reden darüber und Deine Aussage habe ich mir bisher aus dem Kopf ausgeblendet. Niemand hat mich auch vorher auf dieses kleine Detail aufmerksam gemacht.

        • Das wäre Dir und deinen Kindern zu wünschen - betrachte deinen Weg vielleicht nicht gleich als unüberwindbaren Berg, sondern als etwas, dass du Schritt für Schritt gehen kannst. Ein guter Anfang ist, dich nochmals bei der 116117 zu melden und einen Termin bei einem Psychiater zu machen. Google zuvor, welcher Psychiater in deiner Stadt gut bewertet ist und frag dann gezielt nach ihm. Hilfe annehmen ist eine Fähigkeit, die man durchaus erlernen und dann auch als positiv erleben kann. Sobald du einen Termin hast, berichte von deinen Erfahrungen und bestehe auf ein langsames Einschleichen der Medikamente. Somit kannst du für dich besser herausfinden, welches Medikament zu dir passt und die Nebenwirkungen in der Anfangsphase fallen überschaubar aus. Letztlich hast du es in der Hand, deinen Kindern die Mutter zu sein, die du selbst nicht hattest. Den ersten Schritt schaffst du, wenn du Erfolg damit hast, folgen vielleicht noch weitere...