-
Hi, ich bin November und neunzehn Jahre jung/alt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich mich vorstellen könnte, da ich allmählich das Gefühl bekomme, mich selbst nicht zu kennen. Zwischen meinem 7. - 17. Lebensjahr wurde ich von meinem Cousin sexuell genötigt. 2009 begann die Bulimie, 2010 das erste selbstverletzende Verhalten, Angststörungen, Suizidgedanken. 2011 der erste Klinikaufenthalt, 2012 zwei weitere, 2013 eine Nacht. Vor einigen Wochen überraschten mich Panikatacken während der Unterrichtszeit. Vom 19. - 23. Mai gehe ich in eine Klinik zur Studie, ich wurde eingeladen. Ich bin praktisch das Versuchskaninchen. Und ich frage mich, ob es Sinn macht dort teilzunehmen, da ich zu mir selbst sage; ich bin nicht gesund.
Der Gedanke an die Studie belastet mich. Der Gedanke daran, dass ich ab Montag wieder zur Schule muss belastet mich. Der Gedanke, dass ich am Dienstag das erste Mal nach ca. 6-7 Wochen zu meiner Therapeutin gehe belastet mich. Doch das vermutlich Schlimmste ist, ich merke mir fehlt etwas. Mir fehlt die Kindheit. Tage vergehen und die Gedanken werden 'dramatischer'. Es gibt solch viele Dinge, die ich ändern sollte und es dennoch nicht übers Herz bringe. Denn ich werde niemals zurück gehen. Ich werde niemals die Zeit erleben, die mir am Meisten fehlt. Diese Zeit fehlt mir. Ich dachte, ich sei von solch Gedanken, wie das Wählen des Suizides, befreit. Doch sobald ich die Wand zwischen Kindheit und Erwachsensein erkenne, schleicht sich die negative Seite in mich.
Seit einigen Jahren führe ich einen Textblog.
Das Schreiben ist vermutlich die einzige Tatsache, die mich zurück zur Realität bringt. Ich finde gerade keine weiteren Worte, das bin ich.
November